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8. Grossanlass unter Fischer Folgt auf die Olympia-Enttäuschung wieder der Exploit?

Die Nati will an der WM in Finnland im Minimum in den Viertelfinal. Dann wird es traditionell schwierig.

Die Schweizer Eishockey-Nationalspieler im Training
Legende: Wie gut kommen die Schweizer aus den Startlöchern? Am Samstag wird das Team von Patrick Fischer an der WM erstmals im Einsatz stehen. Keystone/URS FLUEELER

Seit dem WM-Silbergewinn 2018 in Dänemark sind die Viertelfinals für die Nati wieder zur unüberwindbaren Hürde geworden. Dreimal spielten sich die Schweizer unter die besten Acht, dreimal folgte das Out:

  • An der WM 2019 in der Slowakei trifft die Schweiz im Viertelfinal auf Kanada. Die Nati – angetreten mit Spielern wie Roman Josi, Nico Hischier oder Kevin Fiala – führt gegen den grossen Favoriten bis kurz vor Schluss 2:1, ehe Damon Severson für die «Ahornblätter» doch noch ausgleicht. Die Matchuhr zeigt 59:59 Minuten an. Effektiv fällt der Treffer 0,4 Sekunden vor der Sirene. In der Verlängerung kassieren die Schweizer in der 6. Minute das entscheidende Gegentor.

  • Nach der wegen Corona ausgefallenen Heim-WM 2020 steht die Nati 2021 in der lettischen Hauptstadt Riga wieder im Viertelfinal. In der Gruppenphase ist man unter anderem gegen Schweden mit 0:7 getaucht und hat die Slowakei 8:1 bezwungen. In der ersten K.o.-Runde kommt es zum Duell mit Deutschland. Die Schweiz führt 2:0 und in der Schlussminute noch immer mit 2:1. Doch erneut kassiert die Nati einen Last-Minute-Gegentreffer. Nach einer torlosen Verlängerung jubeln im Penaltyschiessen die Deutschen.

  • Bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking verliert die Schweiz alle Gruppenspiele, erreicht aber dank einem 4:2 gegen Tschechien doch noch die Viertelfinals. Gegen Finnland gerät die Nati schnell 0:3 in Rücklage. Zwar bäumt sich die Fischer-Equipe auf, doch die Finnen sorgen mit zwei «Empty-Nettern» für das 5:1-Schlussresultat.

Das 1:5 gegen den späteren Champion Finnland war – zusammen mit dem 1:3 an der WM 2017 gegen Schweden – die insgesamt 4. Viertelfinal-Niederlage im 7. Grossanlass unter Trainer Patrick Fischer. Bei seiner 1. WM 2016 verpasste die Schweiz die K.o.-Phase. Einzig beim Sturmlauf zu WM-Silber 2018 konnte die Nati die Runde der letzten Acht überstehen, bei Olympia 2018 verpasste man die Viertelfinals (1:2 in der Viertelfinal-Quali gegen Deutschland).

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Nur Kanada ist besser klassiert

Am Turnier in Helsinki und Tampere muss von der Fischer-Equipe, die gerne gross träumt, nach dem Ausschluss der russischen Equipe die Viertelfinal-Qualifikation in der Gruppe A erwartet werden. Einzig Kanada (2.) liegt in der Weltrangliste vor den Schweizern (6.). Mit der Slowakei (8.), Deutschland (9.) und Dänemark (10.) ist ein Trio auf ähnlichem Niveau wie die Nati, aber hinter ihr klassiert. Eines dieser Teams muss die Schweiz hinter sich lassen.

Gelingt dies, stünden die mit reichlich NHL-Power bestückten Schweizer einmal mehr bei einem Grossanlass in einem Viertelfinal. Dann wäre alles angerichtet für einen Exploit – wie vor vier Jahren, als auf die Olympia-Enttäuschung WM-Silber folgte. Träumen ist erlaubt.

Resultate

SRF zwei, sportflash, 07.05.2022, 23:10 Uhr ; 

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