Mit der 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Viertelfinal gegen Kanada ging am Donnerstag die WM in der Slowakei für die Schweiz auf extrem bittere Art und Weise zu Ende. Neben den Spielern und Trainern war auch Nationalteam-Direktor Raeto Raffainer nach der Partie zutiefst enttäuscht.
«Ich bin sprachlos. Es ist ein bitterer Schluss für unsere Kampagne in der Slowakei», sagt der 37-Jährige gegenüber SRF. «Ich glaube, alle haben gesehen, dass wir mehr verdient hätten. Aber so ist der Sport. Das macht vielleicht auch die Attraktivität aus.»
Ich hoffe, dass man in der Schweiz stolz ist auf die Nati.
0,4 Sekunden hatten der Nati gefehlt, um die Kanadier zu schlagen und in den Halbfinal einzuziehen. Trotz der grossen Enttäuschung zieht Raffainer ein positives Turnier-Fazit: «Wir können mit erhobenem Kopf aus der Slowakei abreisen. Alles in Allem haben wir unser Eishockey-Land positiv repräsentiert.»
Mit der Qualifikation für die Viertelfinals haben die Schweizer das Minimal-Ziel erreicht. Hierfür seien die Siege gegen die kleineren Mannschaften die Grundlage. «Diese Spiele haben wir gut nach Hause gebracht», so Raffainer. Gegen die Grossen habe dann meist nur wenig gefehlt. «Wir haben Kanada mit 20 NHL-Spielern an den Rand der Verzweiflung gebracht. Ich hoffe, dass man in der Schweiz stolz ist auf die Nati.»
Positive Bilanz nach vierjähriger Amtszeit
Mit dem Out der Schweiz geht für Raffainer seine Zeit als Nati-Direktor zu Ende. Er wird Sportchef beim HC Davos. Der Engadiner hat die Nationalmannschaft in den letzten 4 Jahren positiv mitgeprägt. «Ich bin stolz auf diesen Prozess. Es gab auch schwierige Phasen, aber wir sind als Verband zusammengestanden.»
Das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Die Attraktivität der Nati sei in dieser Zeit immer mehr gewachsen. «Es ist jetzt nicht mehr so, dass gewisse Spieler nicht mehr zur Nati kommen. NHL-Spieler stehen jetzt zum Teil 48 Stunden nach dem Ausscheiden auf der Matte. Das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Raffainer hofft, dass dieser Prozess nun ohne ihn weitergeführt wird. Mit der Heim-WM steht im kommenden Jahr ein grosses Highlight an. «Ich hoffe, dass wir den Funken, den wir hier gespürt haben, auch auf das nächste Jahr übertragen können.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 23.05.19, 16:00 Uhr