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Aeschlimann: «Schön, dass sich die harte Arbeit ausbezahlt hat»
Aus Sport-Clip vom 17.05.2022.
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Premiere mit 27 Jahren «Spätzünder» Aeschlimann steht vor dem WM-Debüt

Sandro Aeschlimann dürfte gegen Kasachstan seine WM-Premiere feiern. Für den Emmentaler Torhüter geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Im Gegensatz zu vorherigen Turnieren hat Nati-Trainer Patrick Fischer im Vorfeld der WM in Helsinki bei den Torhütern keine klare Nummer 3 definiert. Nachdem Reto Berra (5:2 gegen Italien) und Leonardo Genoni (6:0 gegen Dänemark) bereits zum Einsatz gekommen sind, dürfte Sandro Aeschlimann am Dienstag gegen Kasachstan zum ersten Mal WM-Luft schnuppern.

Vor dem möglichen Debüt macht sich der 27-Jährige noch keine grossen Gedanken. Wenn es so weit sei, wolle er den Moment vor allem geniessen und «Spass haben». Für den Emmentaler würde mit dem Einsatz auf der grossen Bühne ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen: «Ich bin unglaublich stolz, für das eigene Land an einem Grossanlass aufzulaufen. Dieser Moment wird mir niemand mehr wegnehmen können.»

Statistisch bester Goalie der National League

Zu verdanken hat der HCD-Goalie die wahrscheinliche Premiere einer bärenstarken Saison in der National League. Als Nummer 2 hinter Gilles Senn in die Saison gestartet, fand er sich nach überzeugenden Leistungen bald in der Rolle des Stammgoalies wieder. In der Regular Season war Aeschlimann mit einer Abwehrquote von 94,16 Prozent statistisch sogar der beste Torhüter der Liga.

In den Playoffs vermochte der gebürtige Zäziwiler auch mit Rückschlägen umzugehen. Nach öffentlicher Kritik vom eigenen Trainer drehte er auf und war massgeblich an der famosen Wende nach 0:3-Rückstand in der Serie gegen Rapperswil-Jona beteiligt.

Dass die Halbfinal-Serie gegen den späteren Meister Zug auf dem schnellstmöglichen Weg zu Ende ging, lag definitiv nicht am starken Schlussmann der Bündner. Diese erkannten den Wert ihres Torhüters bald und verlängerten den Vertrag schon im Februar bis 2027.

Sandro Aeschlimann.
Legende: Hat das WM-Debüt vor Augen Sandro Aeschlimann. imago images / BildByran

«Hauptsache es hat gereicht»

Im selben Monat trug er zum ersten Mal das Nati-Trikot. Weil Joren van Pottelberghe vor dem Olympia-Turnier positiv auf Corona getestet worden war, rückte der Davoser Schlussmann nach und reiste mit nach Peking. Obwohl er nicht zum Einsatz kam, hatte Aeschlimann in der Folge einen fixen Platz im Schweizer Kader.

Nach 5 Auftritten in der Vorbereitung steht Aeschlimann, der nie an einer Junioren-WM dabei war, vor seinem ersten Einsatz an einem grossen Turnier. Bei ihm habe es halt etwas länger gedauert als bei anderen. «Mir ist es egal, ob das mit 18 oder 27 ist. Ich bin einfach froh, dass es gereicht hat, mein Hobby zu meinem Beruf zu machen.»

Radio SRF 1, Abendbulletin, 16.05.2022, 18:45 Uhr ; 

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