6 Jahre nach dem letzten Gewinn einer WM-Medaille darf sich die Schweizer Eishockey-Nati wieder über Edelmetall freuen. Verdient hat sie sich diese mit einem «unglaublichen Match» gegen Kanada, wie es Nino Niederreiter nannte. «Sie haben die letzten beiden Drittel hervorragend gespielt. Wir haben versucht, dagegenzuhalten», so der Churer, der die Scheibe zur 2:0-Führung abgelenkt hatte.
Versucht dagegenzuhalten, das kann man wohl sagen. Die Schweizer warfen sich gegen Kanada in jeden Schuss, kämpften um jede Scheibe. Zwar brachten sie den Vorsprung nicht über die Zeit. Im Penaltyschiessen belohnten sie sich aber für die aufopferungsvolle Leistung, dank der sie auch heikle Phasen in der Verlängerung überstanden hatten.
Ganz pragmatisch beschrieb Christian Marti das Erfolgsrezept: «Jeder geht für jeden, jeder hält das Zeug hin, jeder hat seine Rolle. Einer frisst die Scheibe, einer blockiert sie, der andere haut sie im Penaltyschiessen rein. So ist ein Team.»
Zwei Finalniederlagen sind genug
Ein Team, das am Sonntag zum dritten Mal im WM-Final steht. Und dort erstmals nicht auf Schweden trifft. Sowohl 2013 wie auch 2018 hatte der Final-Gegner jeweils Schweden geheissen. Blieb man beim 1:5 vor 11 Jahren chancenlos, musste man sich «Tre Kronor» vor 6 Jahren erst im Penaltyschiessen geschlagen geben.
Nun heisst der Gegner am Sonntag Tschechien. Dem Gastgeber bietet sich die Chance, zum ersten Mal seit 2010 wieder Weltmeister zu werden. Und das mit dem Publikum im Rücken. «Am Sonntag spielen wir gegen ein ganzes Land», ist sich Fischer bewusst.
Allerdings habe man auf dem Weg in den Final schwierige Spiele gehabt, beispielsweise auch der Viertelfinal gegen Deutschland, so der Nati-Trainer. «Aber wir sind nicht daran zerbrochen. Und das wird auch am Sonntag nicht der Fall sein. Wir werden ein gutes Spiel zeigen und dann schauen wir, ob uns die Hockey-Götter als Weltmeister wollen oder nicht.»