Die Österreicher bewiesen ihre Hartnäckigkeit: 3 Mal lagen sie im Rückstand, 3 Mal kämpften sie sich wieder zurück. Den 3:3-Ausgleich gelang dem Team von Daniel Ratushny in extremis: Ohne Torhüter und mit 6 Feldspielern retteten sie sich 50 Sekunden vor dem vermeintlichen Schlusspfiff in die Verlängerung.
Die fünfminütige Overtime blieb torlos, das Penaltyschiessen musste für die Entscheidung sorgen. Dort wurden die Österreicher endgültig für ihre Beharrlichkeit belohnt: Konstantin Komarek traf als einziger Schütze zum Sieg für den Underdog. Reto Suri, Damien Brunner und Roman Josi scheiterten dagegen kläglich.
Vergebene Chancen am Laufmeter
Dabei hatte die Partie für die Schweiz ideal begonnen: Nur gerade 74 Sekunden brauchte das Team von Glen Hanlon bis zum frühen 1:0. Félicien Du Bois traf nach herrlicher Vorarbeit vom auffälligen Kevin Fiala. Danach drückten die Schweizer ununterbrochen, vergaben zahlreiche hochkarätige Chancen und Kevin Romy sogar einen Penalty.
«Wir haben zu wenig hart gearbeitet», trauerte Captain Mark Streit nach der Niederlage der verpassten Zweitore-Führung nach. Denn praktisch aus dem Nichts gelang Thomas Raffl der Ausgleich: Der Captain erwischte Berra aus spitzem Winkel zum glücklichen 1:1.
Zu frühes Aufatmen
Der Ausgleich änderte die allgemeine Spielrichtung aber nicht, phasenweise gab es Einweg-Eishockey in der Prager Arena zu sehen. Bezeichnend dafür die erneute Schweizer Führung: In Unterzahl legte Andres Ambühl zum 2:1 vor. Die Schweizer verpassten aber trotz Druckphase die Vorentscheidung und mussten nach 44. Minuten den erneuten Ausgleich hinnehmen.
Als Matthias Bieber 9 Minuten vor Schluss zum 3:2 einnetzte, atmeten die Schweizer auf – zu früh.
Luft nach oben
Die Schweizer haben in vielen Bereichen Verbesserungspotential. Chancenauswertung, Körperspiel, Aufbau und Powerplay müssen im Hinblick auf die nominell stärkeren Gegner verbessert werden. Vor allem die mangelnde Effizienz hat sich gegen Österreich gerächt. Bei einem Schussverhältnis von 37 zu 25 sollte gegen die Weltnummer 16 eigentlich ein Sieg drinliegen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 2.5.2015, 12:00 Uhr