«Das können wir später anschauen», habe der kaufmännische Angestellte Glenn Hodel seinem Chef nach der Beachsoccer-WM auf die Frage geantwortet, ob er auch nächstes Jahr mit ihm rechnen könne. Der WM-Torschützenkönig tätigt diese Aussage mit einem Lächeln, denn nur Minuten zuvor offenbarte er: «Mit Beachsoccer verdienen wir nichts. Wir sind zu 100% Amateure.»
Wenn man etwas macht und es liebt, ist jeder Rappen, den man dafür bekommt, 10 Mal mehr wert.
Heisst: Hodel muss nebenbei arbeiten. Er tut dies mit einem 70%-Pensum. «Ich habe mich bewusst dafür entschieden, Teilzeit zu arbeiten. So kann ich mich auf Beachsoccer konzentrieren und auch im Ausland spielen. Im Hinblick auf die WM hat sich das ausbezahlt. Aber man hat halt auch nur 70% des Lohns.» Die meisten Nati-Spieler würden Vollzeit arbeiten.
Viel Aufwand, wenig monetärer Ertrag
Für einen «kleinen Nebenverdienst» könne man im Ausland spielen. In Italien zum Beispiel, wie das Hodel schon die letzten 4 Jahre getan hat. «Wenn man etwas macht und es liebt, ist jeder Rappen, den man dafür bekommt, 10 Mal mehr wert.»
Die Spiele finden jeweils von Donnerstag bis Sonntag statt. Der 24-Jährige flog dann am Mittwochabend hin und am Sonntagabend zurück. Trainiert wird mit der Nationalmannschaft, 3 bis 5 Mal pro Woche. Hinzu kommen seine Sonderschichten im Fitnessstudio oder alleine auf dem Sand.
Markenzeichen: Glatze
Hodel hat an der WM besonders mit seinen 12 Toren und dem damit verbundenen Gewinn der Torjäger-Auszeichnung auf sich aufmerksam gemacht, das ist klar. Etwas, das aber auch auffiel, war seine (Nicht-)Frisur.
Als Hodel gemerkt hat, dass Haarausfall bei ihm zum Thema wird, hat er kurzerhand zum Rasierapparat gegriffen. «Es hat mich gestört, dann habe ich gedacht, es geht mir so besser. Und seit ich die Glatze habe, läuft es ja ganz gut», witzelt der 117-fache Nati-Spieler.