Zu feiern gab es beim FC Aarau in jüngster Vergangenheit nicht mehr viel. Seit dem Abstieg in die Challenge League 2015 dümpelt der Traditionsverein in der Zweitklassigkeit herum. Und abgesehen vom Barrage-Drama 2019 gegen Neuchâtel Xamax lag die Rückkehr in die Super League stets in weiter Ferne.
Nun knallen im Hauptort des Kantons Aargau während der Nati-Pause doch wieder einmal die Korken. Das Stadion Brügglifeld feiert sein 100-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums lädt der Challenge-Ligist mit Schalke 04 einen anderen namhaften zweitklassigen Traditionsklub zum Freundschaftsspiel.
Neubau lässt auf sich warten
Als das Brügglifeld am 12. Oktober 1924 eingeweiht wurde, war der damalige Schweizer Meister FC Zürich zu einem Freundschaftsspiel zu Gast. Ein einziges Mal machte sogar die Schweizer Nationalmannschaft ihre Aufwartung. 1987 empfing die Nati Israel zu einem Länderspiel, doch nur 3000 Seelen verirrten sich auf das Brügglifeld. Denn der Zahn der Zeit nagt schon länger am altehrwürdigen Stadion inmitten eines Wohnquartiers in der Gemeinde Suhr, die an Aarau grenzt.
Bereits 2002 gab es erste Pläne für einen Neubau. Die geplante «MittellandArena» neben dem Bahnhof Aarau wurde von den Stimmbürgern an der Urne jedoch versenkt. Sämtliche neuen Anläufe gewann der Klub an der Urne, gebaut wurde auf dem Gebiet Torfeld Süd bis heute jedoch nicht. Fehlende Mittel, Einsprachen und Beschwerden bis vor Bundesgericht verhinderten bis dato das Auffahren von Baggern.
So bleibt das Brügglifeld bis heute Sehnsuchtsort für Fussballromantiker. Einzig die 1982 erstellte Haupttribüne ist überdacht, der Rest der 8000 Zuschauer muss selbst bei Wind und Wetter mit ungedeckten Stehplätzen vorliebnehmen. Dafür lockt die einzigartige Nähe zum Spielfeld, wie es sie sonst nur bei Cup-Gastspielen bei Amateur-Klubs gibt.