Yverdon Sport ist zurück in der höchsten Schweizer Spielklasse. Ab der kommenden Saison heissen die Gegner der Waadtländer Young Boys, Basel oder Servette. Daran wird man sich am Neuenburgersee erst gewöhnen müssen. Denn es ist noch nicht allzu lange her, da spielte man noch gegen Teams wie Lancy, Azzurri 90 oder Naters Oberwallis.
Von 2013 bis 2017 war die 1. Liga Classic – die vierthöchste Schweizer Spielklasse – das Zuhause von Yverdon. Im Sommer 2017 stieg man unter Trainer Anthony Braizat in die Promotion League auf. Doch es war schnell offensichtlich, dass diese Liga nur eine Durchgangsstation sein würde.
Von Aeby über Forte zu Schällibaum
Im 1. Jahr wurde Yverdon Dritter, im 2. Jahr Zweiter. Und als im 3. Jahr alles auf den Aufstieg in die Challenge League hindeutete, wurde die Saison wegen der Corona-Pandemie Ende April 2020 abgebrochen. So mussten sich die Waadtländer ein weiteres Jahr gedulden, ehe sie im Sommer 2021 unter Coach Jean-Michel Aeby die nächste Promotion bejubeln konnten.
Saison Nummer 1 in der Challenge League schloss Yverdon unter Uli Forte – er hatte Aeby schon nach 3 Runden abgelöst – auf Rang 8 ab. Mit dem jetzigen Coach Marco Schällibaum nahmen die «Weiss-Grünen» die Spielzeit 2022/23 in Angriff. Diese sollte ein knappes Jahr später sensationell im 3. Aufstieg innert 6 Jahren gipfeln.
Der Aufstieg zum 75-Jahr-Jubiläum
Nun ist Yverdon Sport nach 17 Jahren zurück im Oberhaus – und dies zum insgesamt 4. Mal. 1993/94 konnte man sich nur eine Saison oben halten, von 1999 bis 2001 dann immerhin während 2 Spielzeiten. Das letzte Gastspiel 2005/06 war dann wieder nach einem Jahr zu Ende.
Die Feierlichkeiten in den kommenden Wochen dürften ausschweifend werden. Schliesslich gibt es nicht nur den Super-League-Aufstieg zu begiessen. Yverdon Sport begeht im Juli auch sein 75-jähriges Klub-Jubiläum.
Die Ära Favre und der Cupfinal 2001
Neben den 4 Aufstiegen in die NLA respektive die Super League hat Yverdon Sport auch ein Cup-Highlight vorzuweisen. Nach Siegen über unter anderem den FCZ und Erzrivale Lausanne-Sport qualifizierte sich Yverdon 2001 für den Cupfinal. Dort war dann aber Servette unter Trainer Lucien Favre zu stark und siegte im St. Jakob-Park mit 3:0.
Für Favre war dies ein spezieller Erfolg, hatte er doch von Januar 1997 bis 2000 sehr erfolgreich Yverdon trainiert. Während dieser Zeit gelang dem heute 65-jährigen Trainer-Fuchs nicht nur der Aufstieg in die NLA, sondern er erreichte in der Folgesaison mit Platz 5 auch die beste Klassierung der Waadtländer überhaupt in der höchsten Liga.
Über 20 Jahre nach der Ära Favre kehrt Yverdon nun unter Schällibaum, der mit Favre von 1987 bis 1991 zusammen bei Servette gespielt hat, ein weiteres Mal ins Schweizer Oberhaus zurück. Wie lange bleibt Yverdon dieses Mal?