Im November 2019 sicherte der Einstieg der Pacific Media Group (PMG) Thun das Überleben. 3 Millionen wurden damals zugesichert. «Das war für uns wichtiges Geld», beschreibt der heutige Präsident Andres Gerber die damaligen Vorgänge bei den chronisch klammen Berner Oberländern. Man habe in jener Saison neben dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch noch den Abstieg in die Challenge League zu verkraften gehabt. «Wir sind deshalb froh, dass es uns überhaupt noch gibt», so Gerber.
Trotzdem scheint das Verhältnis zwischen Klub und Investoren eher ein distanziertes zu sein. So ist es beim FCT ein Grundsatzentscheid, dass die Beteiligung der PMG nicht über die aktuellen 10-15% hinausgeht – eine Überzeugung, die auch Gerber teilt: «Der Klub gehört der Region. Wir haben eine Geschichte, eine Tradition, eine Seele. Wir vertreten Werte in der Öffentlichkeit. Die Gefahr ist riesig, dass der Klub ein anderer wird, wenn man sich verkauft.»
Neben finanzieller Unterstützung hätte man in Thun auch die Möglichkeit, vom internationalen Spielernetzwerk oder der riesigen Statistikdatenbank der PMG zu profitieren. Doch dabei offenbart sich ein anderes Dilemma:
- Die PMG ist international ausgerichtet und auch an Barnsley (GBR) Oostende (BEL), Nancy (FRA), Esbjerg fB (DEN), Den Bosch (NED) und Kaiserslautern (GER) beteiligt.
- In Thun setzt man dagegen auf Swissness: «Wir wollen auf die eigenen Jungen setzen und möglichst wenig Spieler aus dem Ausland transferieren», beschreibt es Gerber.
Kein Wunder also, dass die Zukunft offen scheint. Das sieht auch Gerber so: «Wir werden sehen, wie sich diese Verbindung entwickeln wird.»
Über eine neuerliche Finanzspritze für den FCT, der zuletzt 4 Mal in Folge rote Zahlen schrieb, wird aktuell diskutiert. Klar ist einzig, dass die Lage im Berner Oberland angespannt bleiben wird. Auch ein Aufstieg in die Super League würde nicht alle Probleme lösen.