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Aarau-Coach Brunello Iacopetta Der Leisetreter, der auch die Peitsche schwingen kann

Brunello Iacopetta war selber nie Profi-Fussballer. Nun könnte er den FC Aarau zum Aufstieg in die Super League führen.

Marco Schällibaum, Stephan Keller, Patrick Rahmen, Boris Smiljanic, Alex Frei: Das sind nur die klingendsten Namen der Trainer, die den FC Aarau nach dem letzten Abstieg 2015 wieder ins Oberhaus des Schweizer Fussballs bringen wollten. Gescheitert sind sie allesamt. Nun könnte einer die Mission erfüllen, dem man das zu Beginn seines Engagements wohl eher nicht zugetraut hätte: Brunello Iacopetta.

Als der Ostschweizer im letzten Sommer Ranko Jakovljevic an der Seitenlinie beerbte, rümpfte so mancher Aarau-Fan die Nase. Iacopetta war zwar den meisten ein Begriff, hatte er sich doch in seinen drei Jahren beim FC Wil einen guten Ruf erarbeitet. Doch einen Aufstiegstrainer erkannten nur die wenigsten in ihm.

«Positiv und lösungsorientiert» in die Super League?

10 Spieltage vor Schluss sieht die Realität indes folgendermassen aus: Aarau führt die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung auf Thun an. Fast wären es am Sonntag drei geworden. Doch wegen des Gegentreffers zum 2:2 in der 96. Minute in Wil konnte der Leader aus dem 0:0 der Berner Oberländer bei Etoile Carouge keinen Profit schlagen.

Das Wohlwollen der Fans hat sich Iacopetta längst erarbeitet. Aufgrund seiner zurückhaltenden Art wird er als stiller Schaffer wahrgenommen. Eine Charakterisierung, die ihm nicht schlecht gefällt. «Positiv und lösungsorientiert» fügt er als weitere Attribute hinzu. Er sei einer, der sich in den Dienst der Mannschaft stelle. Wenn ihm allerdings etwas nicht passe, könne er auch zur Peitsche greifen: «Ich gebe der Mannschaft das, was sie gerade braucht.»

Kein Glaubwürdigkeitsproblem

Der 40-Jährige hat als Trainer Höhen erklommen, die ihm als Spieler nicht vergönnt waren. In seiner Aktivkarriere kam er nicht über die 1. Liga hinaus. Danach machte er im Nachwuchs des FC St. Gallen erste Gehversuche als Trainer und arbeitete sich von der U17 bis in die U21 in die 1. Liga Classic vor. Auch anschliessend ging es Schritt für Schritt: Rapperswil-Jona (Promotion League) und eben Wil (Challenge League) waren die folgenden Stationen.

«Im Fussball wie im Leben geht es um Menschen. Man muss Menschen gern haben», betont Iacopetta. Seine vergleichsweise bescheidene Spielerkarriere spiele da nicht so eine grosse Rolle: «Ich schaue gewisse Dinge vielleicht auf eine andere Weise an. Es zählt das, was man im Moment jeweils tut.»

Challenge League

SRF zwei, Super League – Highlights, 16.03.2025, 19:00 Uhr ; 

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