9 Runden vor Saisonende liegen 7 Punkte zwischen Tabellenführer Yverdon (49) und dem Fünften Thun (42). Das Aufstiegsrennen in der Challenge League verspricht also Spannung. Jeder spielt im letzten Viertel noch einmal gegen jeden; wir machen eine Auslegeordnung.
1. Yverdon (49 Punkte): Die Überraschung
Erst knapp drei Jahre ist es her, seit Yverdon der sicher geglaubte Aufstieg in die Challenge League wegen Corona verwehrt blieb. Die Waadtländer kehrten dafür 2021 in die zweithöchste Spielklasse zurück und verblüffen weiter: Unter Trainer Marco Schällibaum könnten sie dank ihres Offensivfussballs sogar die dritte Promotion innert 6 Jahren schaffen. Zuletzt gab es im Spitzenspiel gegen Lausanne allerdings einen 0:2-Dämpfer. Und nun kommt das stets emotionsgeladene Neuenburgersee-Derby gegen Tabellenschlusslicht Xamax.
2. Lausanne (48 Punkte): Die Favoriten
Ludovic Magnin steht unter Druck: Bei der Ausgangslage mit zwei direkten Aufsteigern und einem Barrage-Teilnehmer wird von Lausanne der Aufstieg schlicht und einfach erwartet. Nach einer veritablen Baisse vor der WM-Pause haben die Waadtländer mächtig aufgedreht und in den letzten 10 Spielen nur eine Niederlage hinnehmen müssen. Dass man in Lausanne heiss auf die Super League ist, zeigte das mit 12'000 Zuschauern zuletzt volle Stade de la Tuilière. Am Freitag reist das Team mit Topskorer Brighton Labeau (18 Tore) nach Bellinzona und hofft im Fernduell mit Yverdon auf die Tabellenführung.
3. Wil (46 Punkte): Die Formschwachen
In die entgegengesetzte Richtung geht es seit einiger Zeit bei Wil. Die Ostschweizer, welche die Tabelle lange anführten, haben den Faden scheinbar komplett verloren. Angefangen mit dem 1:2 gegen Lausanne ging nichts mehr bei den Äbtestädtern: Aus 5 Spielen resultierten zuletzt noch 2 Zähler, dazu gab es empfindliche Pleiten gegen Aarau (0:3) und Schaffhausen (1:4). Am Samstag empfängt Wil den FC Thun.
4. Lausanne-Ouchy (43 Punkte): Die Unauffälligen
Stets etwas unter dem Radar, aber mit achtbarem Erfolg ist das zweite Team aus Lausanne unterwegs. Bei Partien von Lausanne-Ouchy entscheidet häufig nur ein Tor über Sieg oder Niederlage – sofern es denn kein Unentschieden gibt. Nur in 9 von 27 Partien war es anders. Zum wenig gloriosen Image des Klubs tragen die Zuschauerzahlen bei: In der Pontaise verlieren sich häufig kaum 500 Fans.
5. Thun (42 Punkte): Die Formstarken
Die Hoffnungen leben wieder im Berner Oberland: Der Barrage-Platz ist nur noch 4 Zähler entfernt und der Abstand könnte sich mit einem Auswärtssieg in Wil erst noch auf einen Punkt reduzieren. Das Team von Mauro Lustrinelli hat einen Steigerungslauf mit 8 Spielen ohne Niederlage hinter sich und dabei auch Yverdon und Lausanne bezwungen. Das Hoch hat viel mit Gabriel Kyeremateng zu tun: Der Deutsche ist regelrecht explodiert. 7 Tore und 3 Assists in den letzten 7 Partien können sich wahrlich sehen lassen.