Yverdon ist der Aufstieg in die Super League nach dem 1:0-Sieg im Spitzenkampf gegen Lausanne am Freitag kaum mehr zu nehmen. 17 Jahre nach dem Abstieg führt das Team von Trainer Marco Schällibaum die Tabelle in der Challenge League mit 6 Punkten Vorsprung an. Nur noch vier Runden sind in der zweithöchsten Spielklasse zu absolvieren.
Zum grossen Aufstiegshelden könnte Brian Beyer avancieren. Der Offensivspieler, der gegen Lausanne sein 11. Saisontor erzielte, wurde nach dem Schlusspfiff von den Emotionen übermannt. «Es waren Freunde und Verwandte, Leute, die wissen wieviel ich dafür gegeben haben, die mich hochgehoben haben. Ihren Stolz zu spüren, hat mich zu Tränen gerührt.»
Den Traum nie aufgegeben
Ein Blick in die Vita des Franzosen lässt die emotionalen Ausbrüche erklären. Beyer hat den Durchbruch als Junior nie geschafft und tingelte durch tiefe französische Ligen, ehe es ihn zu Bassecourt in die 1. Liga verschlug. Im Jura wollte er eigentlich eine Arbeit suchen und nebenbei etwas Fussball spielen. «Mein Coach hat mir aber vorgeschlagen, es in Biel zu versuchen. Das sei ein gutes Schaufenster und wenn ich da überzeuge, könne ich weiterkommen.»
Beyer wusste in Biel tatsächlich zu überzeugen. Nach 24 Toren in 47 Spielen streckte Yverdon seine Fühler in die Promotion League aus. Im Winter 2022 unterschrieb der damals 25-Jährige seinen ersten Profi-Vertrag. In der laufenden Saison schaffte er den endgültigen Durchbruch, hinter Koro Koné ist er der zweitbeste Torschütze des Teams.
Beyers Vertrag bei Yverdon läuft Ende Juni aus, der Kontrakt sieht aber eine Option auf ein weiteres Jahr vor. Es ist schwer vorstellbar, dass diese nicht gezogen wird und Beyer im Juli nicht erstmals Super-League-Luft schnuppert.