Am Ende sollte einzig das Torverhältnis über das Schicksal dreier Klubs und deren Saisonabschluss entscheiden. Sowohl Winterthur als auch Schaffhausen und Aarau sammelten in den 36 Runden 65 Punkte und machten den Gang in die Super League, die Barrage oder den Verbleib in der Challenge League unter sich aus.
«Winti» vorne und hinten stark
Weil aber der FCW mit 76 Toren nebst der besten Offensive auch die sicherste Defensive (45 Gegentore) der Liga stellte, standen die Winterthurer nach dem 5:0 in Kriens als Aufsteiger fest. Enger ging es zwischen Schaffhausen und Aarau zu und her: Hier sollten lediglich 4 Tore die Differenz zugunsten der Munotstädter ausmachen.
Dabei hätten die Aarauer im letzten Spiel der Saison gegen Vaduz zum fixen Aufstieg nur ein Remis gebraucht. Einen ähnlich bitteren Abend erlebten die Fans auf dem Brügglifeld zuletzt wohl einzig beim Barrage-Rückspiel gegen Neuchâtel Xamax im Juni 2019. Während dieses Mal nur ein Punkt gefehlt hat, war es damals ein Vier-Tore-Polster, das der FCA gegen die Neuenburger noch verspielte.
Die Breite an der Spitze
Die Saison 2021/22 kannte nicht weniger als sechs Tabellenführer – und damit mehr als die halbe Liga. Mit insgesamt 13 Spieltagen lag der FC Winterthur am längsten in Front, insofern sind die Eulachstädter der verdiente Aufsteiger. Auch in diesem Vergleich zieht der «unaufsteigbare» FC Aarau den Kürzeren: Er stand 9 Runden an der Spitze, erstmals in der 21. und zuletzt in der 35.
Was auffällt: Mit dem FC Schaffhausen als Leader des 34. Spieltags führte die Challenge League in den letzten drei Runden jedes Mal ein anderer Klub an. Auch sonst war die abgelaufene Spielzeit äusserst ausgeglichen. Abgesehen vom abgeschlagenen Absteiger Kriens feierte jedes Team über 10 und maximal 20 Siege (Aarau). Zwischen Rang 1 und 9 liegen nur 24 Punkte.
Parallelen zu 1968
Zum Ende einer äusserst spannenden Challenge-League-Saison krönte sich nun also der FC Winterthur zum Aufsteiger. Blättert man diesbezüglich in den Geschichtsbüchern des Schweizer Fussballs zurück, sticht die Saison 1967/68 ins Auge. Auch damals kürte sich der FCW zum NLB-Champion, Lugano holte den Cupsieg (gegen Winterthur) und der FC Zürich durfte die Meisterschaft bejubeln.