Nach 6 Spielen mit einer Punkteausbeute von nur 3 Punkten zog der FC Aarau Anfang Monat die Reissleine und trennte sich von Trainer Stephan Keller. Die Ära seines Nachfolgers Boris Smiljanic liess sich gut an: Gegen Yverdon fand Aarau vor Wochenfrist auf die Siegerstrasse zurück (3:2).
Smiljanic hat als Trainer noch keine grossen Spuren hinterlassen. Nachdem er beim Nachwuchs von GC seine Lehrjahre verbracht hatte, war er von 2017 bis 2019 bei Schaffhausen schon einmal in der Challenge League aktiv.
Nur von kurzer Dauer war sein Engagement als Co-Trainer Patrick Rahmens bei Basel zu Beginn des Jahres. Nach der Entlassung Rahmens bat auch Smiljanic nach nur 4 Spielen um die Auflösung seines Vertrags. In Aarau nimmt er einen neuen Anlauf als Cheftrainer.
Noch nichts auf den Kopf gestellt
Der Neue baute zu Beginn bei seinem neuen Arbeitgeber vor allem auf positive Emotionen als Balsam für die Spieler, die das Heu mit Vorgänger Keller zuletzt nicht mehr auf der gleichen Bühne hatten und auf einen Wechsel auf der Trainerbank gedrängt haben sollen. Er habe alle Treffer der bisherigen Saison zusammenschneiden und mit «epischer» Musik unterlegen lassen. Das habe wunderbar funktioniert, erzählt Smiljanic.
«Ich bin nicht der Typ, der gross den Zampano spielt in der Kabine, sondern bin eher ruhig und sachlich», sagt der 46-Jährige. In den verbleibenden 3 Spielen in diesem Jahr werde er wahrscheinlich seine eigenen Ideen noch nicht umsetzen können. Deshalb wolle er an den «Basics» arbeiten und auf Bestehendem aufbauen.
Burki hat hohe Ansprüche
«Für Boris war es sicher sehr wichtig, dass er mit einem Sieg starten konnte», sagt Sportchef Sandro Burki. Er hat einen positiven Eindruck von Smiljanics ersten Tagen erhalten. Mittelfristig ist aber klar, dass der gegenwärtige 6. Platz in der Challenge League den Ansprüchen nicht genügt.
«Wir halten an der Zielsetzung fest. Wir wollen unter die ersten 3 kommen», gibt Burki den Kurs vor. Längerfristig wollen die Aargauer, die den Aufstieg letzte Saison auf der Zielgeraden verspielten, zurück ins Oberhaus.
Einen nächsten Schritt will das Team am Sonntag machen. Der Tabellenzweite Wil dürfte dabei ein ziemlicher Gradmesser werden.