Uli Forte war sich vor dem Amtsantritt bei Xamax sicher, dass er die Mannschaft auf die drohende Abstiegs-Finalissima vorbereiten kann: «Die Barrage kann man in 6 Spielen gut vorbereiten.» Für den 49-Jährigen war klar, dass er nach dem Aus in Bielefeld diesen Job annehmen will: «Ich habe die Devise: Arbeiten ist besser als zuhause sitzen.»
Auch er wisse, dass momentan noch einige Probleme vorhanden sind, aber dafür sei er gekommen. «Man nennt mich hier den ‹Problemlöser› und das bin ich», gibt sich Forte überzeugt.
Turnaround wird schwierig
Der Einstand bei den Neuenburgern ist Forte einigermassen geglückt, als Xamax am vergangenen Spieltag beim 1:1 zuhause gegen Thun ein Unentschieden holte. Allerdings beträgt der Rückstand auf das vorletzte Bellinzona 11 Punkte. Bei den Spielern wollte der Trainer des Jahres von 2013 keine falschen Hoffnungen wecken. «Ich habe die Mannschaft auf die Barrage eingestellt», meint der 49-Jährige realistisch. Damit soll die Enttäuschung im Zaum gehalten werden, falls eine allfällige Rettung in der regulären Spielzeit nicht mehr klappen sollte.
Sicher ist sich der Trainer, dass der Punkt gegen Thun sehr geholfen hat. Man könne nicht einfach einen Schalter umlegen. «Die Barrage muss man sich verdienen», so Forte.
«Habe schon einige Entlassungen hinter mir»
Für den Zürcher ist es die erste Anstellung seit der Entlassung bei Bielefeld im August 2022. «Man gewöhnt sich nie an Entlassungen, aber man verarbeitet sie anders.» Bei der ersten Entlassung in St. Gallen 2011 wurde ihm der Boden unter den Füssen weggezogen, weswegen er einen radikalen Tapetenwechsel brauchte.
Dieses Mal, mit der Familie im Rücken, sei es eine in Anführungszeichen «schöne Entlassung» gewesen, da er viel Zeit mit seinem Sohn verbringen konnte.
Allerdings hat die Entlassung beim Bundesligisten auch einen schalen Beigeschmack. Fortes Bundesliga-Trainer-Karriere war nach kürzester Zeit vorerst beendet: «Nach nur 4 Spielen kann man gar nicht zeigen, was man kann. Aber nun konzentriere ich mich voll auf Xamax.»