Nach dem dramatischen Showdown in der Challenge League herrscht bei Aufsteiger Winterthur natürlich Partystimmung pur: «Es ist unglaublich. Es waren 18 unglaublich intensive Spiele (in der Rückrunde, Anm. d. Red.). Die Jungs haben das super gemacht», so ein sichtlich euphorisierter Winti-Coach Alex Frei. «Diese Spieler sind fantastisch.»
Fantastisch soll auch das Festen in der Eulachstadt werden. Bis tief in die Nacht hinein dürfte gefeiert werden. Was geplant ist, weiss Frei nicht. Aber: «Ich glaube, dass nach 37 Jahren etwas auf die Beine gestellt wird, das diesem Rahmen auch würdig ist.»
Ekstase hier – Elend da
Goalie Raphael Spiegel, der beim alles entscheidenden Triumph in Kriens ohne Gegentor geblieben war, hob die historische Signifikanz des Aufstiegs hervor: «Diese Stadt hat das verdient, wir Spieler haben das verdient. 37 Jahre hat es gedauert – und jetzt haben wir es geschafft. Es ist einzigartig, ich kann es nicht beschreiben.»
Es tut extrem weh, wir hatten eine grosse Chance. Die nicht genutzt zu haben, frustriert natürlich.
Während in Winterthur gejubelt wird, ist in Aarau Katerstimmung angesagt. Die «Rüebliländer» hatten den Sprung in die Beletage in den eigenen Füssen. Doch nach dem 1:2 gegen Vaduz heisst der Alltag weiterhin «nur» Challenge League. FCA-Präsident Philipp Bonorand konnte seine grosse Enttäuschung nicht verbergen: «Es tut extrem weh, wir hatten eine grosse Chance. Die nicht genutzt zu haben, frustriert natürlich.»
Blick bereits nach vorne gerichtet
«Wir sind alle traurig», gab Aarau-Goalie Simon Enzler zu verstehen. Warum es nicht gereicht hat zum Aufstieg: «Wir konnten nicht die PS auf den Platz bringen, wie wir das sonst taten.» Vielleicht sei auch die zu grosse Nervosität das Problem gewesen, so der 24-Jährige weiter.
Den Kopf in den Sand stecken, das ist bei Aarau aber keine Option. Boss Bonorand gibt sich kämpferisch. «Wir werden die Situation analysieren und dann einen nächsten Angriff lancieren. Unser mittel- bis langfristiges Ziel ist es, in die Super League aufzusteigen. Wir haben die Strukturen und die Strategie dafür und werden unseren Weg weitergehen.»
Noch in dieser Saison das Oberhaus im Fokus hat der FC Schaffhausen, der das Barrage-Ticket gelöst hat. FCS-Keeper Francesco Ruberto gab zu: «Als unser Sieg und Aaraus Niederlage feststanden, habe ich Freudentränen vergossen.» Mit wem es Schaffhausen in der Barrage aufnimmt, kommt am Sonntag aus. Ruberto ist es aber «völlig wurst, wer es ist. Wir werden das Beste draus machen.»