9 Spiele, 1 Punkt, Tabellenschlusslicht: Nach dem ersten Saisonviertel liegt bei Neuchâtel Xamax einiges im Argen. Auch am Freitagabend in Thun wurde es nichts aus dem ersehnten ersten Saisonsieg, stattdessen setzte es eine 1:2-Niederlage ab.
Ziemlich genau vor einem Jahr war man noch als Leader der Challenge League nach Thun gereist. In dieser Saison ist alles anders: Nach dem Out im Cup gegen den gleichen Gegner musste sich Trainer Jeff Saibene seinem Ex-Klub schon wieder geschlagen geben. Wobei der Luxemburger gar nicht auf der Bank war. Er sass die erste von mehreren Spielsperren ab, die er sich vor zwei Wochen wegen «Betreten des Spielfelds und unsportlichen Verhaltens» eingehandelt hatte.
Von der Super League weit entfernt
Es passt zum Bild, das Xamax momentan abgibt. Seit dem Abstieg aus der Super League vor zwei Jahren hat in Neuenburg nicht viel zusammengepasst. Fast wäre es in der ersten Saison danach noch eine Etage tiefer gegangen, das punktgleiche Chiasso musste aber am Schluss den Gang in die Promotion League antreten. In der letzten Spielzeit gelang es unter Trainer Andrea Binotto immerhin, sich im Mittelfeld der Tabelle zu positionieren (Platz 6).
Nun sind die Sorgen zurück. Saibene, der das Zepter Ende August von Binotto übernahm, sieht sich mit einer Herkules-Aufgabe konfrontiert. Zwar hat Vaduz, gegen das Xamax den bisher einzigen Punkt holte, mit 4 Zählern einen ähnlich schwachen Start hingelegt. Der Rückstand auf das achtplatzierte Schaffhausen beträgt indes bereits 9 Punkte.
Enge Partien – kehrt das Glück zurück?
Ein Hoffnungsschimmer dürfte für Saibene sein, dass in 5 der 8 verlorenen Partien jeweils lediglich ein Treffer den Unterschied machte. Vorerst gilt aber weiter das Motto, das er bereits nach seinem Amtsantritt gegenüber Le Matin formulierte: «Es gibt vieles, das wir in Ordnung bringen müssen. Sehr vieles.»
Vielleicht hilft Saibene seine Erfahrung im Abstiegskampf: Bielefeld sicherte er vor 5 Jahren den Ligaerhalt in der 2. Bundesliga, als er 9 Partien vor Saisonende als Nothelfer übernahm und nur noch ein Spiel verlor.