- Manchester City gewinnt erstmals in der Klubgeschichte die Champions League.
- Die Engländer setzen sich im Final in Istanbul mit 1:0 gegen Inter Mailand durch.
- Rodri avanciert mit seinem Tor in der 68. Minute zum Matchwinner.
Manchester City hat den europäischen Thron erklommen. Erstmals überhaupt in der Klubgeschichte gewinnt das Team von Pep Guardiola die Champions League. Die Engländer entschieden den Final in Istanbul gegen Inter Mailand mit 1:0 für sich. Nach der Niederlage im Final 2021 gegen Chelsea gab es für die «Citizens» nun erstmals ein europäisches Happy End. Die Engländer machten damit nach dem Gewinn der Meisterschaft und des FA-Cups das Triple perfekt.
68 Minuten geschah im Atatürk-Stadion nicht viel. Dann ging es plötzlich rund: Citys Rodri staubte nach einer abgelenkten Hereingabe von Bernardo Silva an der Strafraumgrenze mit einem perfekten Innenristschuss ab und versenkte den Ball im Mailänder Tor. Das Tor des Abends war auch etwas «Made in Switzerland» – eingeleitet hatte die Aktion nämlich Manuel Akanji, der im Final durchspielen durfte.
Der Innenverteidiger ist nach Stéphane Chapuisat (Borussia Dortmund 1997), Ciriaco Sforza (Bayern München 2001) und Xherdan Shaqiri (Bayern München 2013, Liverpool 2019) der vierte Schweizer, der den «Henkelpott» in die Höhe stemmen durfte.
Lukaku als Pechvogel
Das Tor von Rodri wirkte für die Italiener wie ein Weckruf. Nachdem Inters Romelu Lukaku nur wenige Zeigerumdrehungen nach dem 1:0 den eigenen Ausgleich aus Versehen verhindert hatte, wäre das Spiel kurz vor Schluss beinahe doch noch in die Verlängerung gegangen. Zwei Grosschancen für Inter in den letzten Minuten liessen sowohl die englischen und italienischen Herzen nochmals gewaltig hüpfen:
- 88. Minute: Lukaku, der von Simone Inzaghi erst in der zweiten Hälfte für Edin Dzeko eingewechselt wurde, köpfelt den Ball aus wenigen Metern zu zentral auf City-Goalie Ederson, der auf der Linie klären kann.
- 90'+6. Minute: Inter kommt nochmals zu einem Eckball. Robin Gosens setzt zum Kopfball an, Ederson fliegt aber los, pariert und stellt den «Henkelpott» für sein Team sicher.
Magerkost in Halbzeit eins
Zum zweiten Mal nach 2005 fand der Champions-League-Final in Istanbul statt. Die Erinnerungen an jenes Jahr dürften nicht wenigen Fussball-Fans noch präsent sein: Liverpool gelang damals das wundersame Kunststück, gegen die AC Milan einen 0:3-Rückstand in einen Sieg zu verwandeln.
Wer in diesem Jahr ein ähnliches Spektakel erwartet hatte, wurde zumindest in der ersten Halbzeit mächtig enttäuscht. Einzig Silva (6.) und Erling Haaland (27.) vermochten sich zumindest halbwegs gute Chancen zu erarbeiten.
Eine bittere Pille gab es für den englischen Meister nach einer guten halben Stunde zu verdauen: Muskuläre Probleme am Oberschenkel zwangen Mittelfeldstratege Kevin De Bruyne zur Auswechslung. Schon 2021 bei der Niederlage gegen Chelsea musste er wegen einer Verletzung frühzeitig auf die Bank.
Der italienische Final-Fluch
Während sich Guardiola seinerseits nach zwei Titeln mit Barcelona (2009 und 2011) zum dritten Mal als Sieger in der «Königsklasse» feiern lässt, gab es für Inter im sechsten Final im Landesmeister-Wettbewerb respektive in der Champions League kein Happy End. 2010 hatten sich die Italiener zuletzt zu Europas Königen gekrönt.
Kurios: Mit der Niederlage von Inter haben in dieser Saison die italienischen Teams nun alle drei grossen Finals (AS Roma in der Europa League sowie Fiorentina in der Conference League) verloren.