- Porto schlägt Juventus zuhause im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals dank 2 Blitztoren 2:1.
- Die Portugiesen treffen in der 1. Halbzeit nach 60, in der 2. Hälfte nach 19 Sekunden.
- In der anderen Mittwochs-Partie bezwingt Dortmund auswärts Sevilla.
Und wieder überrumpelte Porto die Gäste aus Turin. Gerade einmal 19 Sekunden waren in der 2. Halbzeit gespielt, da zappelte der Ball zum 2. Mal im Netz von Juventus-Keeper Wojciech Szczesny. Wilson Manafa genoss auf dem rechten Couloir alle Freiheiten. Moussa Marega durfte aus 6 Metern frei zum 2:0 einschiessen. Von wegen Lerneffekt: Schon in der 1. Halbzeit hatte ein schläfriges Juventus nach nur einer Minute einen Gegentreffer hinnehmen müssen. Für einmal wurde die «Alte Dame» ihrem Übernamen gerecht.
Kaum was los, dann trifft Chiesa
Juventus' Versuch, sich fürs Achtelfinal-Rückspiel eine bessere Ausgangslage zu erarbeiten, fruchtete trotz über 60 Prozent Ballbesitz lange nicht. Von den Piemontesen kam, passend zum Aschermittwoch, hauptsächlich Magerkost. Die Offensive um Cristiano Ronaldo und Joker Alvaro Morata agierte wenig kreativ und erspielte sich kaum Chancen. Die Abwesenheit des verletzten Paulo Dybala war augenfällig, das wichtige 1:2 durch den wirbligen Federico Chiesa (83.) schmeichelhaft. In der 94. Minute forderte Ronaldo noch einen Penalty – ohne Erfolg, wenngleich umstritten.
Die Juventus-Aktien wären zuvor beinahe noch tiefer gefallen – wegen Corona. Nicht das Virus, sondern der Spieler: Ein schöner Fallrückzieher von Jesus Corona (68.) wurde aber einerseits von Szczesny entschärft und war andererseits aus einer Abseitsposition abgegeben worden.
Taremis Blitztor «lähmt» 1. Halbzeit
Während man oft von Toren hört, die einem Spiel gut tun, hatte Portos Führungstreffer das Gegenteil bewirkt. Nach hohem Pressing der Portugiesen grätschte Mehdi Taremi in einen miserablen Rückpass von Juventus' Rodrigo Betancur und spedierte den Ball nach 61 Sekunden ins Tor. Fortan konzentrierten sich die Gastgeber auf die Defensivarbeit und brachten den Vorsprung gegen zu statische Italiener problemlos in die Pause. Ausnahme war ein semi-gefährlicher Fallrückzieher von Adrien Rabiot (41.).
Ein 1:0 würde reichen
Man hätte wohl vermuten dürfen, dass Andrea Pirlo seine Mannen danach in der Kabine etwas wachrütteln würde. Dass diese Hypothese 19 Sekunden nach Wiederanpfiff widerlegt wurde, lag vielleicht auch daran, dass Abwehrchef Giorgio Chiellini zu diesem Zeitpunkt verletzungsbedingt nicht mehr auf dem Feld stand.
Für das Rückspiel am 9. März in Turin darf man die «Bianconeri» freilich noch nicht abschreiben. Ein 1:0-Sieg, in der Vergangenheit ein typisches «Juve»-Resultat, würde dank dem wichtigen Chiesa-Treffer genügen. Dass Ronaldo und Co. dann aber ein anderes Gesicht zeigen müssen, steht ausser Frage.