Nein, viel Zeit, den kommenden Gegner zu studieren, hatten die Berner Young Boys nicht. Erst am Montag wurde bestätigt, dass es der Schweizer Meister in der 2. Qualifikationsrunde der Champions League mit Klaksvik von den Färöer-Inseln zu tun kriegt.
Die Färinger hätten vergangene Woche gegen Slovan Bratislava antreten sollen, gewannen aufgrund positiver Corona-Fälle im slowakischen Team allerdings forfait mit 3:0.
Slowaken wehren sich gegen Uefa
Nach zwei vergeblichen Anläufen, in Klaksvik spielen zu können, wurde die Niederlage am grünen Tisch besiegelt. Die Slowaken haben am Dienstag den Entscheid vor dem internationalen Sportgerichtshof (TAS) in Lausanne angefochten.
Bekommen sie Recht, können sie allenfalls mit einer finanziellen Entschädigung rechnen. Aber am sportlichen Verdikt dürfte sich nichts ändern. Dafür ist der Zeitplan, den sich die Uefa in diesem besonderen Herbst der Coronavirus-Pandemie auferlegen muss, viel zu straff.
Und so kommt es, dass YB im heimischen (und leeren) Wankdorf nun auf den vermeintlich schwächeren Gegner trifft. Zumindest was die Marktwerte der zwei Mannschaften betrifft, trennt sie Welten. Gemäss Transfermarkt kostet das gesamte Klaksvik-Kader rund 2 Millionen Franken, jenes von YB 30 Mal mehr.
Zähe Fähringer
Man täte allerdings gut daran, den Aussenseiter nicht zu unterschätzen. Dass die Färinger so richtig zäh sein können, haben sie vor Jahresfrist gegen den FC Luzern unter Beweis gestellt. In der 2. Qualifikationsrunde der Europa League mühten sich die Innerschweizer zu zwei 1:0-Siegen.
Was ebenfalls nicht zu unterschätzen ist: Aufgrund der Corona-Krise fällt die Entscheidung in einer Partie. Für YB heisst das: siegen oder fliegen. Nach der Hürde Klaksvik würden noch eine 3. Quali-Runde und die Playoffs (mit Hin- und Rückspiel) anstehen.