Bei YB ist weiterhin der Wurm drin. Bereits ohne sage und schreibe 8 verletzten Abwehrspielern mussten die Berner die Reise nach Gelsenkirchen antreten. So blieben Interimscoach Joël Magnin lediglich 3 gelernte Verteidiger übrig und er bot zusätzlich 4 Spieler aus der U21 auf.
Gegen die Ukrainer startete der Schweizer Meister dann mit dem gelernten Rechtsverteidiger Lewin Blum auf der linken Seite und dem normalerweise im defensiven Mittelfeld agierenden Sandro Lauper in der Innenverteidigung. Dies ging zunächst auf und YB ging durch Kastriot Imeri nach 27 Minuten gar in Führung.
Verletzung im dümmsten Moment
Just nach dem Führungstreffer wendete sich das Blatt dann aber einmal mehr in dieser Saison zum Schlechten für die Young Boys. Loris Benito zwickte es in den Adduktoren. Und als der Captain draussen gepflegt wurde, schlugen die Osteuropäer umgehend zu und nutzten die Lücke im Zentrum zum schnellen Ausgleich. Kurz darauf musste Benito definitiv raus.
Benito erklärte nach dem Spiel: «So etwas habe ich noch nie gehabt, es war ein Stich wie von einem Messer.» Es sei brutal im Moment. Man könne keine 2 Partien mit demselben Team spielen. Aber auch mit dem aktuellen Rumpfteam sei Aufgeben keine Option.
Blum gleich auf 2 ungewohnten Positionen
Auch Magnin sah diesen Moment als Wendepunkt: «Der Ausfall von Benito ist im dümmsten Moment gekommen.» Danach habe man umstellen müssen. Doch damit müsse man umgehen können, suchte der Coach keine Ausreden.
Als sich nach dem Seitenwechsel dann auch noch Lauper vertrat, kam mit dem frisch 18-jährigen Rhodri Smith ein Spieler, der bisher für die U19 in der Youth League engagiert war. So musste Blum schliesslich von der schon ungewohnten linken Seite gar noch in die Innenverteidigung rücken.
Kampfgeist trotz Pechsträhne
Der gleich mehrfach umfunktionierte YB-Akteur meinte im Anschluss an die Partie: «Wir hatten wieder Ausfälle, es ist vieles zusammengekommen.» Die Mannschaft habe aber alles hineingeworfen und es sei bis zum Schluss noch etwas drin gelegen.
Auch Benito trauerte den verpassten Chancen nach: «Es war ein Gegner, den wir hätten schlagen können.» Man sei von der Qualität her mindestens ebenbürtig gewesen. Man werde sich aber auch in den verbleibenden Partien reinbeissen. «Der Fussballgott schickt uns im Moment Hindernis um Hindernis. Wir müssen dies aber überstehen und werden das auch schaffen», gab sich auch Magnin zum Abschluss kämpferisch.