Vor einigen Tagen kürten die Leser des franzöischen Fachblattes France Football das schönste Tor der Champions-League-Geschichte. 50 Traumtore standen zur Auswahl. Das Rennen machte der Volleytreffer von Zinédine Zidane. Das Tor sei ein Beispiel von «Ausgewogenheit, Zartheit, Kraft ... Es hat alles», schrieb die Zeitung.
Es ist eines dieser Tore, die sich ins Gedächtnis vieler Fussball-Fans eingeprägt haben. Einen besonderen Status geniesst es auch, weil es nicht nur schön, sondern auch wichtig war.
Zidanes Krönung ging eine Bogenlampe voraus
Im CL-Final 2002 stand es im Hampden Park in Glasgow zwischen Real Madrid und Bayer Leverkusen kurz vor der Pause 1:1. Eine Flanke von Roberto Carlos segelte in hohem Bogen Richtung Strafraumgrenze. Zidane ging volles Risiko und drosch mit seinem vermeintlich schwächeren linken Fuss den Ball ins hohe Eck. Real holte den 9. Titel im wichtigsten Klubwettbewerb. Es sollte der einzige CL-Triumph des Spielers Zidane im weissen Trikot bleiben.
Leverkusens Coach Klaus Toppmöller haderte: «Wir hätten im Training endlose Pläne anstellen können, aber dann passiert etwas, mit dem du einfach nicht rechnen kannst. Dieses dumme Tor aus dem Nichts.» Der Passgeber sah es freilich anders. «Selten habe ich ein so schönes Tor gesehen», schwärmte Roberto Carlos noch nach seiner Karriere.