Nach den Ausschreitungen im Hinspiel zwischen Fans von Eintracht Frankfurt und des SSC Neapel entschied das italienische Innenministerium eine Woche vor dem Rückspiel, dass keine Fans mit Wohnsitz in Deutschland das Rückspiel im Stadion mitverfolgen dürfen.
Nachdem ein Verwaltungsgericht diesen Ausschluss dank eines Eilantrages der Hessener gekippt hatte, erliess die Präfektur Neapel einen Ticket-Bann gegen Fans mit Wohnsitz in Frankfurt am Main.
Ein erneuter Antrag beim Verwaltungsgericht wurde aber nicht bewilligt. Vorstandsvorsitzender Philipp Reschke war sich sicher, dass der neue Erlass «in Inhalt und Begründung nicht minder rechtswidrig und zudem auch völlig untauglich ist, weil zwei Drittel unserer Fans bekanntermassen aus der Rhein-Main-Region und nicht aus Frankfurt kommen».
Verzicht auf Tickets
Als Reaktion auf die Ablehnung des Antrags verzichtet Frankfurt auf sein Ticketkontingent. Reschke begründet diesen Entscheid: «Erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben.»
Auch Frankfurts Fanverantwortlicher Dario Minden ist enttäuscht: «Was Neapel gerade gegenüber Eintracht Frankfurt abzieht, gefährdet die ganze europäische Auswärtsfahr-Kultur, wenn es so einfach möglich ist, Gästefans auszuschliessen.»
In Neapel ist man immer noch besorgt
Auch mit der neuen Verfügung herrschen in Neapel immer noch Sicherheitsbedenken. So sagt Bürgermeister Gaetano Manfredi: «Es besteht die begründete Befürchtung, dass es zu Zusammenstössen kommen könnte.»
Seit Montag werden am Flughafen spezielle Kontrollen für Ankünfte aus Deutschland durchgeführt. Ebenfalls wird ein grösseres Polizeidispositiv in der Stadt präsent sein. Die Uefa hat sich noch nicht zu dem Fall geäussert.