In einer Aufzählung unvergesslicher Momente in der Geschichte der Champions League darf das Halbfinal-Rückspiel zwischen Chelsea und Barcelona in der Saison 2008/09 nicht fehlen.
Am 6. Mai 2009 erlebten die Zuschauer an der Stamford Bridge eine Achterbahn der Gefühle, die noch Jahre später Emotionen auslöste. Bei den «Blues» fast ausschliesslich negative. Doch was war passiert?
Övrebös Horror-Abend
Nach dem 0:0 in Barcelona ging Chelsea zuhause durch einen Prachtstreffer von Michael Essien früh in Führung. In der Folge gelang es den Londonern nicht, den Sack zuzumachen.
Auch, weil sich Schiedsrichter Tom Henning Övrebö schwere Fehlentscheide leistete. Gleich mehrere Elfmeter blieben Chelsea verwehrt, darunter einer nach einem augenfälligen Handspiel von Barcelona-Verteidiger Gerard Piqué.
In der 3. Minute der Nachspielzeit gelang Andres Iniesta mit dem 2. Sonntagsschuss des Abends der vielumjubelte Ausgleich für das Guardiola-Team. Zu diesem Zeitpunkt hatte Barcelona aufgrund eines Platzverweises längst nur noch zu zehnt gespielt.
Ballacks Wut-Sprint
Das späte 1:1 war aber noch nicht das letzte Kapitel in dieser denkwürdigen Partie. Bei der letzten Aktion des Spiels prallte ein Volleyschuss von Chelseas Michael Ballack an den Arm von Barças Samuel Eto'o. Die Pfeife des norwegischen Schiedsrichters blieb abermals stumm.
Ballack verlor daraufhin die Kontrolle und verfolgte Övrebö wutentbrannt. Dabei bedrängte und beschimpfte der Deutsche den Unparteiischen. Nach dem Spiel meinte Ballack: «Ich weiss nicht, ob es Betrug war. Ich hoffe nicht.»
Auch sein Mitspieler Didier Drogba war komplett ausser sich: «Habt ihr das gesehen? Das ist eine verdammte Schande», schrie der Ivorer in die TV-Kamera. Övrebö konnte das Land danach nur unter Polizeischutz verlassen. Ein Jahr später beendete er seine Karriere als Schiedsrichter.