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Champions League Ein Fussball-Kunstwerk auf Europas Thron

Bayern München hat sich im Wembley dank dem Finalsieg über Borussia Dortmund zum 5. Mal in der Klub-Geschichte Europas Fussball-Krone aufgesetzt. Es ist der Triumph einer Mannschaft von selten gesehener Klasse.

Viele Fussball-Liebhaber werden es nur schweren Herzens zugeben können, aber: Trainer Jupp Heynckes hat in dieser Saison mit Bayern München ein Fussball-Kunstwerk geschaffen. Deutschlands Rekordmeister, lange Jahre für seinen resultatorientieren Kraft-Fussball gehasst und verteufelt, war in dieser Spielzeit wohl die attraktivste Mannschaft des Kontinents und hat sich mit dem Sieg in der Champions League nach zuletzt zwei Finalniederlagen (2010 und 2012) nun die verdiente Krönung geholt.

Eine Saison der Rekorde

Allein die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bayern gewannen in der Champions League 10 von 13 Spielen und schossen dabei   31 Tore. Viertel- und Halbfinal gegen die Renommierklubs Juventus Turin und FC Barcelona überstand man mit dem Gesamtskore von 11:0.

In der Meisterschaft holten die Münchner in 34 Spieltagen 91 von 102 möglichen Punkten und erzielten 98 Treffer. Beide Werte bedeuten Rekord in der 50-jährigen Geschichte der Bundesliga. Auch im DFB-Pokal marschierte man durch und ist im Final in Berlin am 1. Juni gegen den VfB Stuttgart haushoher Favorit und könnte das Triple realisieren.

Ein Weltklasse-Kader

Ermöglicht wurden diese Leistungen durch ein Kader, in dem rund 25 Weltklasse-Spieler stehen. Dabei waren auch die Neuzuzüge des letzten Sommers jeden Euro wert: Dante, Xherdan Shaqiri, Javier Martinez und Mario Mandzukic haben die hohen Erwartungen in München vollumfänglich erfüllt und spielten die ihnen zugedachten Rollen perfekt.

Coach Heynckes verfügt so über ein Ensemble, das spektakulären Offensiv-Fussball zelebriert und gleichzeitig defensiv so solid auftritt. Es fällt deshalb schwer, Aussagen über den Formstand von Torhüter Manuel Neuer zu machen.

Heynckes und der neue Sportchef Matthias Sammer haben es zudem geschafft, den Kollektivgedanken im Bayern-Team weiter zu fördern. Selbst launische Offensiv-Künstler wie Arjen Robben und Franck Ribéry haben sich bedingungslos in den Dienst der Mannschaft gestellt und mitunter defensive «Drecksarbeit» verrichtet. 

Nur ein Ausrutscher

Ausgetrieben haben Heynckes und Sammer dem Team auch die bayern-typische Hochnäsigkeit, die früher immer wieder zu peinlichen Niederlagen führte. Einzige Ausrutscher in der Traum-Saison 2012/2013 waren das 1:3 in der CL-Gruppenphase bei Bate Borissow sowie das 0:2 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Arsenal, als man beinahe noch die gute Ausgangslage vertrödelt hätte.

Gespannt darf man sein, wie sich Bayern München nach der Sommerpause entwickeln wird. Coach Jupp Heynckes wird durch Barcelonas Trainer-Legende Pep Guardiola abgelöst, und dieser hat mit Mario Götze bereits seinen Wunschtransfer verwirklichen dürfen. Die nationale und internationale Konkurrenz wird somit kaum mit geschwächten Bayern rechnen können.

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