- Bayern München kommt in der Champions-League-Gruppenphase 2023/24 wie erwartet aus den Startlöchern und wird beim 4:3 zu Hause gegen ein aufdrehendes Manchester United seiner Favoritenrolle gerecht.
- Späten Schwierigkeiten zum Trotz bringen die Deutschen ihren 20. (!) Auftaktsieg in Folge in diesem Wettbewerb ins Trockene.
- Im 2. Spiel der Gruppe A steckt Galatasaray in Istanbul gegen den FC Kopenhagen nicht auf und ergattert sich beim 2:2 doch noch einen Punkt.
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Es brauchte in der Allianz Arena eine einzige Tempoverschärfung, um im Startspiel zur eigenen 27. «Königsklassen»-Teilnahme dem Gegner in der ersten Hälfte den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und aus dem eigentlich schwungvoll gestarteten Manchester United vorübergehend wieder frustrierte, verunsicherte Aussenseiter zu machen – exakt so eben, wie sie sich aktuell mit 6 Punkten aus 5 Partien durch die Premier League schleppen.
Zur 1:0-Führung für die Bayern (28.) half «Red-Devils»-Schlussmann André Onana tatkräftig mit. Der Kameruner konnte Leroy Sanés Flachschuss aus kurzer Distanz nicht behändigen. Nur 4 Minuten später traf Serge Gnabry freistehend aus 10 Metern, nachdem Jamal Musiala sehenswert auf ihn zurückgelegt hatte.
Die Antwort auf dem Fuss
Nach der Pause kam der rasche Anschluss für die Insulaner. Ein zu wenig konsequent angegangener Marcus Rashford bediente Rasmus Höjlund, der zum 1:2 einnetzte (48.). Doch fast noch schneller folgte die Reaktion der Platzherren, die ab der 53. Minute wieder mit 2 Längen vorauslagen. Eine VAR-Konsultation hatte einen Handspenalty von Christian Eriksen geahndet, den Harry Kane zu seinem ersten Champions-League-Goal im Bayern-Dress verwandelte.
München-Coach Thomas Tuchel bekam in der ungewohnten Zuschauerrolle im VIP-Tribünenbereich – er büsste für eine Sperre wegen Reklamierens aus der vergangenen Spielzeit beim Viertelfinal-Aus gegen Manchester City – lange Zeit absolut dominanten Fussball seiner Schützlinge vorgesetzt. Doch eine turbuldente Endphase liess den Puls des Fern-Coaches noch auf ganz unterschiedliche Art in die Höhe schnellen:
- 88. Minute: Casemiro bringt nach einer schnellen Kombination mit dem 2:3 die Spannung mit voller Wucht zurück.
- 92. Minute: Mathys Tel besorgt per Halbvolley das 4:2 und somit die vermeintliche Entscheidung.
- 95. Minute: Weit gefehlt: Casemiro sorgt im Anschluss an einen Freistoss für den nächsten Schocker. Doch damit ist die Zeit für seine Farben beim Comeback auf der CL-Bühne (nach 1 Saison Absenz) abgelaufen.
Und so gelangte der deutsche Rekordmeister doch noch zu seinem 20. Starterfolg de suite im «Königsklassen»-Schaufenster. Der weitere Ausbau des Rekords erfuhr aber den Makel, dass die Bayern erstmals seit zuletzt 10 Matches in einer Startpartie wieder Gegentreffer kassierten – und zwar nach der Pause gleich 3 Stück.
«Gala» macht innert 105 Sekunden ein 0:2 wett
Vorgängig im ersten Vergleich der Gruppe A hatte Galatasaray vor eigenem Anhang gegen den FC Kopenhagen trotz einem Chancenplus bis tief in die aufwühlende Schlussphase hinein mit 0:2 in Rücklage gelegen. Der Ex-Basler Mohamed Elyounoussi brachte die Nordländer auf Kurs (35.), noch vor Ablauf einer Stunde erhöhte Diogo Gonçalves auf 2:0.
Doch dann kam die 73. Minute und mit ihr der Knackpunkt in dieser Partie. Nach einem allzu harten Einsteigen von Elias Jelert, das mit der Ampelkarte bestraft wurde, musste Kopenhagen die letzten 17 Minuten zu zehnt absolvieren – und geriet prompt noch aus der Spur. Mittels Doppelschlag machten die Türken dank Sacha Boey (86.) und Tetê (88.) das Handicap wett.
Somit vergab der dänische Doublegewinner, der heuer in der 2. Quali-Phase eingestiegen ist, auf der Ziellinie seinen ersten «Dreier» seit Ende 2016. Stattdessen blieb er auch im 7. Champions-League-Spiel in Folge sieglos. Und die nächste Aufgabe hat es in sich: Leader Bayern kommt am 3. Oktober zu Besuch.