Nur eine K.o.-Runde und zwei Playoff-Duelle trennen die Berner Young Boys vom Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Wenn man so kurz vor einem so grossen Ziel steht, steigt der Druck automatisch. Die Erwartungen sind gross, zumal mit Maccabi Haifa eine «machbare» Aufgabe auf YB wartet – scheint man zu denken.
Haifa hat schon 3 Quali-Runden überstanden
Doch ganz so einfach wird diese Aufgabe nicht. Haifa ist im Sommer zum 3. Mal in Folge israelischer Meister geworden und hat vergangene Saison die Gruppenphase der Champions League erreicht. Ausserdem hat der Klub aus der Hafenstadt im Norden des Landes bereits 3 Quali-Runden überstanden.
Maccabi Haifa ist ein sehr gut eingespieltes Team, erfahren und spielerisch stark, wenn man ihnen zu viel Zeit lässt.
Dass die Aufgabe nicht einfach wird, ist man sich bei den Bernern bewusst. «Wir brauchen zwei Topleistungen gegen einen starken Gegner. Uns erwartet ein Hexenkessel auswärts», blickt YB-Stürmer Cedric Itten voraus.
Auch Trainer Raphael Wicky weiss um die Stärken der Israeli Bescheid: «Es ist ein sehr gut eingespieltes Team, erfahren und spielerisch stark, wenn man ihnen zu viel Zeit lässt.» Der Plan ist darum klar: YB will von Anfang Druck machen und nach vorne spielen. Aber Wicky weiss, dass der eigene Match-Plan nicht immer aufgehen kann: «Darum müssen wir auch bereit sein, zwischendurch ein bisschen tiefer zu verteidigen.»
Der Druck ist da. Wir müssen versuchen, diesen in Energie umzuwälzen.
Die Akteure von YB befinden sich in einer Lage zwischen immensem Druck und extrem grosser Vorfreude. Für Loris Benito ist die Champions League «das Schönste, was ein Fussballer erleben kann. Es bleibt immer in Erinnerung». Auch er ist sich bewusst, dass es für den Verein und die Fussball-Schweiz um viel geht. «Es sind 2 sehr, sehr wichtige Spiele. Der Druck ist da. Wir müssen versuchen, diesen in Energie umzuwälzen.»
Für Wicky und sein Trainerteam war die Champions League bis zur unmittelbaren Vorbereitung bewusst nie ein Thema. «Für den Trainer ist immer das nächste Spiel das Wichtigste», sagte der Walliser. Er weiss aber auch, dass die Königsklasse schon lange in den Köpfen seiner Spieler herumgeistert: «Das ist völlig normal.»
Und spätestens seit dem Sieg im Cup über Breitenrain dreht sich bei Wicky nun auch alles um Maccabi Haifa und die Champions League. Denn das nächste Spiel ist das Wichtigste.