Die eine Jagd ist erfolgreich abgehakt und erst noch im Blitztempo: Am Samstag kürte sich das in der Ligue 1 noch immer ungeschlagene Paris Saint-Germain im Parc des Princes mit einem 1:0 über Angers schon am 28. Spieltag zum französischen Champion. Es ist dies der 4. Meistertitel in Serie.
Und schon folgt die nächste Jagd – denn der von Katarern alimentierte Traditionsklub nimmt den erstmaligen Gewinn der Champions League ins Visier. Ganz nebenbei winkt für den Coupe-de-France-Finalisten sogar das Triple. Doch der Hauptfokus gilt nun der «Königsklasse» und der nächsten Hürde Aston Villa. «Wir sind bereit, diesen Schlüsselmoment der Saison anzugehen», kündigte PSG-Captain Marquinhos vor dem Viertelfinal-Duell vielsagend an.
Dass die Pariser in die heisse CL-Phase als Titelkandidat steigen würden, war keineswegs zu erwarten. Denn in all den Jahren mit den Weltstars Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé in den Reihen, blieb der «Henkelpott» stets unerreichbar. Die Wende beim bereits vorgängigen englischen Rendezvous im Achtelfinal gegen Liverpool, ein Sieg im Elfmeterschiessen nach dem 0:1 zu Hause im Hinspiel, war nun aber eine deutliche Ansage.
Ein Jubiläum, zwei mögliche Schreckgespenste
Mittlerweile überzeugt das extrem verjüngte Ensemble nämlich als Kollektiv. «Die Mannschaft so spielen zu sehen ist erfreulich. Es ist der Beweis dafür, dass es keine Utopie war, zu glauben, dass auf dem Platz alle zusammen angreifen und verteidigen würden», streicht PSG-Trainer Luis Enrique das Plus heraus. Das kurze Feiern des nationalen Meistertitels umschreibt er als grossen Moment und stellt dann prompt klar: «Aber es bleiben noch fast zwei Monate in dieser Saison, und die sind entscheidend.» Nachlässig zu werden ist sowieso nicht die Art des Spaniers.
Apropos Enrique: Er wird am Mittwoch gegen Aston Villa zum 100. Mal für PSG auf der Trainerbank Platz nehmen. Und bei seinem Jubiläumsspiel gegen die fussballerische Liebe von Prinz William gilt es durchaus zwei Protagonisten im Blick zu haben:
- Unai Emery: Dem aktuellen Coach der «Villans» ist Enrique bereits zehnmal gegenüber gestanden, davon waren die letzten zwei Abende legendär. Auf die 0:4-Hinspiel-Niederlage gegen PSG im Achtelfinal antwortete Barcelona mit Enrique an der Seitenlinie am 8. März 2017 mit der berühmten «Remontada» (6:1). Emery hat also noch eine Rechnung offen ...
- Marcus Rashford: Der englische Stürmer, ausgeliehen von Manchester United, tat den Parisern im Trikot der «Red Devils» bereits zweimal in der «Königsklasse» mit Toren weh. Allerdings ist dies schon über 4 Jahre her ...