Der Gegner gilt als gnadenlos, der Trainer als fanatisch und die Atmosphäre im Estadio Metropolitano als hitzig. Für Borussia Dortmund wird das erste Viertelfinal-Duell in der Champions League am Mittwochabend bei Atletico Madrid zur ultimativen Nervenprobe.
«Unser Ziel ist ein gutes Ergebnis – und dann zu Hause wieder eine magische Nacht», so der Plan von Trainer Edin Terzic vor dem ersten Aufeinandertreffen mit seinem charismatischen und heissblütigen Gegenüber Diego Simeone. Die Dortmunder wollen den erstmaligen Halbfinal-Einzug seit 2013 schaffen. Vor dem aufsässigen Gegner sind sie gewarnt:
- Stürmer Karim Adeyemi: «Denen ist es egal, wie sie spielen. Hauptsache, sie gewinnen.»
- Sportdirektor Sebastian Kehl: «Es erwartet uns eine sehr intensive, hitzige Atmosphäre, ein Hexenkessel – und eine Mannschaft, die hart verteidigt.»
- Terzic: «Atletico ist ein kleines Monster in K.o.-Spielen.»
Trotz allem hätte es den Tabellenfünften der Bundesliga bei der Auslosung härter treffen können. Ähnlich wie die Borussia haben die «Rojiblancos» in der heimischen Liga nichts mehr mit dem Titelrennen zu tun und liegen an Position 4 bereits 17 Punkte hinter dem führenden Stadtrivalen Real.
Die «Königlichen» gehören übrigens genau wie Titelverteidiger ManCity sowie die weiteren Hochkaräter Barcelona und PSG auf dem Weg in den Final in London der anderen Tableauhälfte an.
Rückspiel in Madrid? «Willst du nicht»
«Für uns war das Wichtigste: Wir wollten das Auswärtsspiel als erstes haben», betonte der scheidende BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. «Atletico ist toll für uns, aber du willst nicht im Rückspiel nach Madrid.»
Bei den Madrilenen ragen der ehemalige Dortmund-Spieler Axel Witsel und Frankreichs 2018er-Weltmeister Antoine Griezmann heraus. Letzterer warnte jüngst seine Kollegen: Der BVB habe schliesslich gerade erst «die Bayern in deren Haus» besiegt (2:0 in der Bundesliga Ende März).
Der gegenseitige Respekt ist also da. Und weil beiden Teams aufgrund der Ausgangslage in der Liga nächste Saison die Europa League droht, dürften beide dasselbe (derzeit noch hochgegriffene) Ziel verfolgen: Einfach die Champions League gewinnen. Der Sieger qualifiziert sich bekanntlich automatisch für die stark reformierte Saison 2024/25.