Paris St-Germain steigt mit einer 0:1-Hypothek ins Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen die Bayern. Heisst: In München muss für die Franzosen ein Sieg her. Scheitert das Pariser Starensemble erneut im Achtelfinal – im Vorjahr hatte Real in der ersten K.o.-Runde Endstation bedeutet – könnte das weitreichende Folgen haben.
Der ohnehin stets wacklige Trainerposten, den Christophe Galtier seit Sommer innehat, dürfte dann bereits wieder zur Diskussion stehen. Aber nicht nur das.
Mbappé zu Scherzen aufgelegt
Nachdem PSG bereits aus dem französischen Pokal ausgeschieden ist, bleibt in dieser Saison nur noch der 12. Meistertitel in der Ligue 1. Ein Titel, der weder den Appetit der katarischen Besitzer, die auf die «Königsklasse» fixiert sind, noch den von Kylian Mbappé befriedigen kann.
Der Stürmerstar scherzte jüngst sogar über das Thema, als er nach einer möglichen Vertragsverlängerung über 2024 hinaus gefragt wurde: «Wenn ich meine Zukunft an die Champions League knüpfen würde, und ich respektiere den Verein, wäre ich schon sehr weit weg», lachte er.
Am Mittwochabend hat Mbappé seine Zukunft wohl ein Stück weit in den eigenen Füssen. Nach dem Ausfall von Neymar – der Brasilianer muss sich einer Knöchel-OP unterziehen – wird der Franzose umso mehr im Mittelpunkt stehen. Nicht ganz unschuldig daran ist auch die Vergangenheit.
Bayern kündigen Spektakel an
Vor zwei Jahren waren die Bayern und PSG im Viertelfinal aufeinander getroffen. Das Hinspiel in München gewannen die Franzosen mit 3:2. Dank der damals noch gültigen Auswärtstorregel reichte ihnen im Rückspiel zuhause eine 0:1-Niederlage zum Weiterkommen. Bei dichtem Schneetreiben in München war Mbappé im Hinspiel mit einem Doppelpack die grosse Figur gewesen.
Bei den Bayern ist der Respekt vor dem Gastspiel der Franzosen gross. «Mbappé ist eine absolute Gefahr, vielleicht aktuell der Unterschiedsspieler schlechthin», meinte etwa Thomas Müller, der das Spiel gegen Weltfussballer Lionel Messi und den bei der dortigen Wahl zweitplatzierten Mbappé als «Le Match» bezeichnete. Auch bei den Münchnern, die im Vorjahr im Viertelfinal an Underdog Villarreal hängengeblieben waren, würde ein Scheitern im Achtelfinal wohl eine gewisse Unruhe auslösen.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann will das Rückspiel mutig angehen. «Der Schlüssel ist, viel den Ball zu haben und sie vorne zu beschäftigen. Du wirst nicht alles verteidigen können, du musst selber offensiv denken», sagte er und versprach ein Spektakel: «Wir werden uns nicht hinten reinstellen, so viel kann ich verraten.»