Im Duell um den Halbfinal-Einzug in der «Königsklasse» gehört die Favoritenrolle im Rückspiel Bayern München. Als 6-facher Gewinner des «Henkelpotts» verfügen die Deutschen über deutlich mehr Routine, Potenzial und Breite als Herausforderer Villarreal. Das «gelbe U-Boot» ist zwar amtierender Europa-League-Sieger, steht im höher dotierten CL-Wettbewerb aber erstmals seit 2009 wieder unter den letzten 8.
Das Team von Trainer Julian Nagelsmann ist dennoch aus zwei Gründen gewarnt:
- Das erste Aufeinandertreffen ging 6 Tage zuvor beim 7. der La Liga mit 0:1 verloren. Und Villarreal hatte in der Runde davor schon mit Juventus Turin einen Brocken ausgeschaltet. Im Hinspiel im Osten Spaniens zeigte sich, dass Fussball nicht immer logisch sein muss. Der Gast aus München verzeichnete mehr Ballbesitz und 10 Abschlüsse mehr als der Gegner. Für Villarreal sprach die perfekte Effizienz: Der einzige Schuss aufs Tor von Manuel Neuer zappelte im Netz.
- Zuletzt wollte den Bayern im Halb- oder Viertelfinal gleich sechsmal die Kurskorrektur nach einem verpatzten Hinspiel nicht gelingen (siehe Tabelle). Dabei erwiesen sich Widersacher aus Spanien als überaus unbequem.
Bayerns verpatzte Aufholjagden in den letzten Jahren
Jahr | Runde | Gegner | Hinspiel | Rückspiel |
2021 | Viertelfinal | Paris SG | 2:3 (h) | 1:0 (a)* |
2018 | Halbfinal | Real Madrid | 1:2 (h) | 2:2 (a) |
2017 | Viertelfinal | Real Madrid | 1:2 (h) | nV 2:4 (a) |
2016 | Halbfinal | Atlético Madrid | 0:1 (a) | 2:1 (h)* |
2015 | Halbfinal | FC Barcelona | 0:3 (a) | 3:2 (h) |
2014 | Halbfinal | Real Madrid | 0:1 (a) | 0:4 (h) |
* Out wegen der damals noch geltenden Auswärtstor-Regel, die mittlerweile abgeschafft ist.
So richtig angestachelt ...
Bayern-Goalie Neuer blendet dieses schlechte Omen geflissentlich aus. Stattdessen kündigt er an: «Mit uns ist nicht zu spassen, wenn wir so ein Spiel wie in Villarreal 0:1 verloren haben. Das wurmt uns natürlich.» Laut dem Captain des deutschen Serienmeisters hätten genau solche Aufgaben für ihn und seine Mitspieler eine grosse Anziehungskraft.
Bei der angestrebten Wende gegen den YB-Gruppengegner setzt der 36-Jährige auch auf emotionale Reize durch die 70'000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena. «Wir spielen zu Hause und sind ein bisschen angespornt. Das wollen wir zusammen mit der Ermunterung unserer Fans nutzen», sagt Neuer.
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