Es ist wohl die grösstmögliche Aufgabe, die auf die Young Boys im 3. Gruppenspiel der Champions League zukommt. Am Mittwochabend geht es gegen Titelverteidiger und Triple-Gewinner Manchester City.
Wir werden ein Spiel erleben, das wir uns nicht gewohnt sind.
Für YB-Trainer Raphael Wicky gastiert «eine der besten, wenn nicht die beste Mannschaft der Welt» im Wankdorf. Die Rollen sind zumindest auf dem Papier glasklar verteilt: Mit Manchester City kommt ein Team in die Bundeshauptstadt, das laut transfermarkt.ch einen Gesamtmarktwert von 1,26 Milliarden (!) aufweist. Zum Vergleich: Bei YB sind es 58,3 Millionen ...
Seine Equipe stellt sich darauf ein, dass der Gegner viel Ballbesitz haben wird und es oft hinterherlaufen muss. «Das kennen wir sonst nicht. Wir treffen auf eine Mannschaft, die dominant am Ball ist und werden ein Spiel erleben, das wir uns nicht gewohnt sind», sagt der Walliser.
Wicky will gegen die «Skyblues» aber sowieso nicht an die Gefahren denken, sondern lieber über Chancen und Möglichkeiten reden. «Solidarisch verteidigen», lautet sein Credo. «Für uns geht es in diesem Spiel um Solidarität, Leidenschaft und Mut.» Alle seien sich bewusst, dass man gegen das beste Team antreten wird. «Und das ist eine Riesenchance, etwas zu gewinnen.»
Auf diese Chancen will auch Verteidiger Loris Benito setzen. «Wir müssen bei Balleroberungen achtsam sein und unsere Schnelligkeit ausnützen. Das ist eine Stärke von uns, die wir auch in der Meisterschaft oft ausspielen», blickt er voraus.
Es wird definitiv nicht der Fall sein, dass wir nur hinten rein stehen.
Der Verteidiger erwartet zudem ein mental schwieriges Spiel: «Diese Herausforderung ist sicher gross, weil man extrem wachsam sein muss. Jeder Fehler kann bestraft werden.» Benito will sich vor dem scheinbar übermächtigen Gegner aber keinesfalls nur verstecken.
«Es wird definitiv nicht der Fall sein, dass wir nur hinten rein stehen. Das wäre der falsche Ansatz. Wir spielen zuhause und wollen versuchen, den Gegner in Gefahr zu bringen», sagt der 31-Jährige. Und wer weiss: Je länger das YB gelingt, desto mehr wird vielleicht auch die Startruppe von Manchester City mental zu kämpfen haben.