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CL-Viertelfinal: Rückspiel Dortmund braucht ein Wunder – Barcelona kennt sich damit aus

Nach dem 0:4 im Hinspiel der Champions-League-Viertelfinals spricht nicht mehr viel für Borussia Dortmund.

Torwart hebt Arme im Fussballstadion, Spielstand 0:0 auf Anzeigetafel.
Legende: Müssen über sich hinaus wachsen Torhüter Gregor Kobel und sein BVB. imago images/Mika Volkmann

Es brauche nun «das grösste Wunder in der Geschichte von Borussia Dortmund», sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, doch auch ihm kam das ein wenig kühn vor. Daher schränkte er ein: «Wir müssen versuchen, zu gewinnen – ob es dann fürs Weiterkommen reicht, weiss ich nicht.»

Rückkehr in die Champions League ungewiss

Vor seinem Rückspiel im Viertelfinal der Champions League gegen den FC Barcelona am Dienstag steht der BVB ohne Halteseile und feste Schuhe vor einem Berg, der kaum zu erklimmen ist. Diese «wahnsinnige Aufgabe, das Riesenbrett», wie Torhüter Gregor Kobel es nennt, ist wohl nur noch der Kampf um einen würdigen Abschied für womöglich lange Zeit.

Wenn normalerweise das Flutlicht im Signal-Iduna-Park angeknipst wird, sich Weltklasse-Gegner vorstellen, dann sind das Dortmunder Festtage. Nach der 0:4-Demütigung auswärts aber wird nach dem Abpfiff wohl ein Hauch Wehmut mitschwingen: Ob und wann der BVB in die Champions League zurückkehren wird, ist angesichts der aktuell 6 Punkte Rückstand auf einen entsprechenden Platz in der Bundesliga ungewiss.

Barcelona und «La Remontada»

Mit Wundern in der Champions League kennt sich eher Gegner Barcelona aus. Die «Katalanen» sorgten schliesslich selbst für das bisher grösste Fussballmärchen in der «Königsklasse», «La Remontada», das Comeback der Comebacks: Nach einem 0:4 in Paris siegten die Spanier 2017 im Achtelfinal-Rückspiel zu Hause gegen PSG 6:1 und schafften die nicht mehr für möglich gehaltene Wende.

Ich bin Optimist, aber auch Realist.
Autor: Niko Kovac

Barcelona stand indes auch schon auf der anderen Seite. 2018 traten die Katalanen im Viertelfinal mit einem 4:1-Polster bei der AS Roma an – und verloren im Stadio Olimpico mit 0:3. Und dann wäre da noch das «Wunder von Anfield», als ein entfesseltes Liverpool mit Xherdan Shaqiri im Halbfinal Barcelona mit 4:0 aus dem Stadion schoss und die 0:3-Hypothek aus dem Hinspiel wettmachen konnte.

Dortmunds Erinnerungen an Malaga

In Dortmund erinnert man sich gerne an magische Nächte wie jene im Viertelfinal 2013 gegen Malaga, als man in der Nachspielzeit ein 1:2 noch in ein 3:2 drehte und nach einem 0:0 im Hinspiel noch in extremis weiterkam. Doch Barcelona dürfte da eine andere Hausnummer sein.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl appellierte an die Spieler, ihrer «Verantwortung» gegenüber jedem Fan gerecht zu werden, der ins Stadion kommt: «Wir werden ganz und gar nichts herschenken.»

«Ich bin Optimist, aber auch Realist», sagt Trainer Niko Kovac. Irgendwie will er vielleicht noch einmal einen Zündfunken an die Südtribüne legen – mit einem frühen Tor? Aber selbst dann wäre der Weg noch sehr, sehr weit.

Resultate

SRF zwei, Champions League Highlights, 08.04.2025, 23:00 Uhr ; 

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