YB gehört zum Kreis der 5 Mannschaften, welche in der laufenden Champions-League-Kampagne noch ohne Zähler dastehen. Am Dienstag bietet sich den Bernern die 5. Chance, dies zu ändern.
Zu Gast ist mit Atalanta nach Inter Mailand zum 2. Mal im 3. Heimspiel ein italienischer Vertreter. Und es ist nicht irgendeiner, denn die Bergamasken spielen eine bis anhin ausgezeichnete Saison, belegen in der Serie A hinter Napoli Platz 2 und sind in der Champions League noch ungeschlagen.
Die bisherige CL-Kampagne von Atalanta
Spieltag | Resultat |
1 | Atalanta 0:0 Arsenal |
2 | Schachtar Donezk 0:3 Atalanta |
3 | Atalanta 0:0 Celtic |
4 | Stuttgart 0:2 Atalanta |
Trumpf Kunstrasen ausspielen
Neben 2 Siegen holte Atalanta auch 2 Unentschieden. Ein Gegentor hat der amtierende Europa-League-Champion in der «Königsklasse» noch keines kassiert. YB ist gewillt, dies zu ändern. Gemäss Interimscoach Joël Magnin stehen die Chancen dazu am besten in den ersten 30 Minuten: «Die Gegner brauchen eine gewisse Zeit, um sich an den Kunstrasen zu gewöhnen. Diese halbe Stunde müssen wir nützen, um 1 oder 2 Tore zu schiessen. Nachher passen sie sich an das Terrain an und es wird schwieriger», so Magnin.
Gegen Inter zeigte YB Ende Oktober die bisher wohl beste Saisonleistung, obschon die Partie letztlich äusserst unglücklich mit 0:1 verloren ging. Nun geht es erneut gegen ein italienisches Team. Parallelen zwischen den beiden Mannschaften sieht Magnin jedoch kaum, ausser, dass beide individuell extrem gut besetzt sind. So weiss Atalanta mit Mateo Retegui unter anderen den mit 12 Treffern in 13 Partien aktuell besten Torschützen der Serie A in den eigenen Reihen.
Ansonsten würden die Bergamasken einen ganz anderen Spielstil pflegen als Inter, analysiert Magnin: «Sie spielen viel Pressing und üben über den ganzen Platz Manndeckung aus», so der YB-Trainer. So oder so sollen sich seine Schützlinge viel mehr auf die eigene «Marke» fokussieren: «Wir wollen nach vorne spielen und versuchen Tore zu schiessen.»
Aus wenig das Maximum herausholen
Damit das mit dem Toreschiessen gelingt, muss YB gegen Atalanta vor dem Tor mehr Kaltschnäuzigkeit beweisen. Gerade in den letzten beiden Champions-League-Partien zuhause gegen Inter (0:1) und auswärts bei Schachtar Donezk (1:2) liess der Schweizer Meister zu viele Möglichkeiten liegen. «Wenn wir die ersten Punkte holen wollen, müssen wir vor dem gegnerischen Tor brutal effizient sein», sagt David von Ballmoos.
Der YB-Goalie hat aus dem Duell mit Inter vor allem eine Lehre gezogen: «Gegen die Topklubs muss man in jedem Moment bereit sein, denn sie können jederzeit aus relativ wenig ein Tor erzielen.» Atalanta mag vom Renommee her nicht ganz in einer Liga mit Inter spielen. In der aktuellen Verfassung ist «La Dea» (Die Göttin) aber durchaus zu Europas Elite zu zählen.