In den 90er- und Nullerjahren waren Oasis die grösste Britpop-Band. Noel und Liam Gallagher füllten Stadien, verdienten mit ihrer Musik viel Geld – und machten nebenbei noch Werbung für Manchester City. Weil die beiden Brüder glühende Anhänger der «Skyblues» waren (und noch immer sind) und oft in City-Shirts auftraten, schwappte die Liebe auch auf ihre Fans über.
Gerade im asiatischen Raum wuchs die Anhängerschaft von Manchester City vor gut 30 Jahren an. Und das, obwohl das Team in jener Zeit alles andere als erfolgreich spielte. 1996, wenige Tage, nachdem Oasis im ausverkauften Heimstadion aufgetreten waren, folgte der Abstieg aus der Premier League, zwei Jahre später gar der Gang in die Drittklassigkeit. Erst mit dem Geld von Investoren (zunächst aus Thailand, danach Abu Dhabi) wuchs City zu einem der besten Klubs der Welt heran.
Oasis zerstritten, ManCity unerreichbar
Und Oasis? Der Weg der Gallaghers verlief diametral anders: Das Duo, das in der Musik so wunderbar harmonierte, zerstritt sich im echten Leben völlig. 2009, just vor dem grossen Aufschwung Citys, folgte die Auflösung der Band. Als die «Cityzens» 2012 erstmals seit 1968 Meister wurden, zuletzt 6 Titel in 7 Jahren feierten und 2023 die Champions League gewannen, waren die Gallaghers nur noch als Fans im Stadion.
Zum 30. Geburtstag der Oasis-Erfolgsscheibe «Definitely Maybe» machten ManCity und die Band ihren Fans (und sich selber) in diesem Sommer indes zwei Geschenke.
- Das 4. Trikot Manchester Citys in der laufenden Saison wird in Anlehnung an das ikonische Album-Cover designt.
- Im August 2024 geben Noel und Liam Gallagher überraschend bekannt, im kommenden Jahr eine Comeback-Tour zu starten.
Ironie der Geschichte: Jetzt, wo Oasis wieder auf dem aufsteigenden Ast zu sein scheinen, darbt ihr Herzensklub. Das 0:4 am Wochenende gegen Tottenham war bereits das 5. verlorene Spiel in Folge. Es scheint, als ob in der Beziehung zwischen Klub und Band jeweils nur jemand Erfolg haben kann.