Beim Aufeinandertreffen zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen im Champions-League-Achtelfinal kommt man einmal mehr nicht um die Personalien Florian Wirtz und Jamal Musiala herum.
Einerseits natürlich aufgrund der geballten fussballerischen Qualitäten der beiden Ausnahmekönner. Beide sind in ihrem Team eine absolute Stütze. Wirtz weist in der aktuellen Saison wettbewerbsübergreifend 28 Torbeteiligungen auf (15 Tore, 13 Vorlagen), Musiala deren 23 (16 Tore, 7 Vorlagen). Mit ihren Tempodribblings wissen «Wusiala» die Massen in den Stadien zu verzücken.
Kalkuliertes Störfeuer der Bayern?
Andererseits weist dieses Duell wegen der öffentlichen Avancen der Bayern-Funktionäre Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge Brisanz auf. Die beiden bemühten sich nach Kräften, beim Gegner mit ihren Lobeshymnen und Äusserungen über einen möglichen Transfer des Ausnahmekönners Wirtz für Unruhe zu sorgen. «Alle beim FC Bayern sind sich einig, dass er genau der Spieler ist, den wir holen wollen», sagte Rummenigge der Allgemeinen Zeitung. Der 21-Jährige sei nun mal «der beste Spieler Deutschlands», ergänzte er. Hoeness nannte eine Verpflichtung von Wirtz einen «Traum».
Ob es sich dabei um kalkuliertes Störfeuer oder ernsthafte Absicht handelt? Die Verantwortlichen bei Bayer lässt diese vermeintliche Störungstaktik (bisher) kalt. «Das interessiert mich überhaupt nicht. Das ist nichts, was uns tangiert», sagt Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes gelassen. Wirtz besitzt in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2027, der aktuelle Marktwert beläuft sich auf 140 Millionen Euro, mindestens. Und der 21-Jährige erklärte zuletzt, dass er sich im heimischen Umfeld im Rheinland wohlfühle.
Lobeshymnen auch für Xhaka
Der ehemalige Schweizer Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld sieht vor dem Spiel keinen Favoriten, aber den grösseren Druck beim Rekordmeister. «Der FC Bayern hat deutlich mehr zu verlieren», sagte der 76-Jährige. Er freue sich aber auf zwei Weltklasse-Teams und habe sich schon etwas geärgert, dass die beiden Mannschaften bereits im Achtelfinal aufeinandertreffen.
Xhaka ist einer der besten Mittelfeldspieler der Welt.
Neben den beiden Trainern Alonso und Kompany lobt Hitzfeld auch Leverkusen-Mittelfeldmotor und Nati-Captain Granit Xhaka. «Er war schon immer ein Anführer und einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, bei Bayer hat Granit sich sogar noch mal verbessert. Er ist ganz klar der Kopf der Leverkusener Mannschaft. Seine Spielintelligenz und seine Passsicherheit sind aussergewöhnlich», sagte er in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Der Lörracher hatte Xhaka im Alter von 18 Jahren zum Nationalspieler gemacht.
Auch wenn der Hauptfokus auf Wirtz und Musiala liegen wird, hat dieses Achtelfinal-Duell also noch viele andere Hochkaräter zu bieten.