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Final Champions League Effizient zu «La Decimoquinta»: Real Madrid zurück auf dem Thron

  • Real Madrid schlägt Borussia Dortmund im Champions-League-Final im Londoner Wembley-Stadion 2:0.
  • Damit feiern «Los Blancos» den 15. Triumph in der Königsklasse.
  • Toni Kroos leitet das 1:0 in seinem letzten Spiel für Real ein, Vinicius macht den Deckel drauf.

Als Toni Kroos eine Viertelstunde vor Spielende zum Eckball schritt, lag im Wembley Stadium dieser ganz besondere Real-Zauber in der Luft. Dieses Gefühl, dass die «Königlichen» jederzeit und unter allen Vorzeichen zu Grossem fähig sind. Und tatsächlich: In einem CL-Final, in dem Gegner Dortmund über weite Strecken der Führung näher gewesen war, entfaltete sich dieser Zauber der Effizienz wieder. Kroos schlug den Eckball, der nur 1,73 m grosse Dani Carvajal köpfelte an Gregor Kobel vorbei zum 1:0 ein. Zuvor hatte der Spanier in 88 CL-Partien nur einmal getroffen.

Die 90'000 Zuschauer in London sahen, wie Real nun die Oberhand gewann. Immer wieder konnte sich Kobel auszeichnen, die Hoffnung der Deutschen am Leben erhalten. Doch der BVB zollte dem offenen Visier Tribut: Vinicius (83.) liess sich nach einem Fehler von Ian Maatsen im Strafraum nicht zweimal bitten und netzte eiskalt zum vorentscheidenden 2:0 ein.

Auch weil der vermeintliche Anschlusstreffer durch Niclas Füllkrug wegen Abseits aberkannt worden war, stand kurze Zeit später fest: Real Madrid spielt keine Finals, es gewinnt sie – und ist zum 15. Mal Champion der Königsklasse! Ohne eine einzige Niederlage in der gesamten Kampagne.

Flitzer-Alarm nach 30 Sekunden

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Definitiv keine Bestnoten verdiente sich der Sicherheitsdienst im Wembley Stadium. Schon nach 30 Sekunden stürmte ein Flitzer das Feld und machte in aller Ruhe Selfies mit einigen Real-Stars. Ohne Order in Sichtweite flüchtete der Flitzer zurück auf die Tribüne. Darauf folgte ein weiterer Fan, der ebenfalls erst nach einiger Zeit – und Marcel Sabitzers Hilfe – überwältigt werden konnte.

Kobel muss erst nach 48 Minuten eingreifen

Real bedurfte dieser Nehmerqualitäten, lange hatte wenig auf «La Decimoquinta» hingedeutet. Die gesamte 1. Halbzeit über war Kobel beschäftigungslos geblieben. Nach dem Seitenwechsel konnte sich der Schweizer BVB-Keeper dann bei einem Freistoss von Kroos (49.) auszeichnen. Wer darin einen offensiven Startschuss von Real Madrid erahnte, irrte. Die «Blancos» standen tief und lauerten auf Konter. Gefährlich wurde es erst wieder, als sich Kobel bei einer Flanke verschätzte, Jude Bellingham aber verpasste (69.).

Die BVB-Fans hatten es vor dem Spiel in einer gigantischen Choreo vorgemacht: Man werde den «Königlichen» die Krone klauen. Die Spieler übernahmen diesen Plan leidenschaftlich. Julian Brandt (14.) sorgte mit einem Abschluss neben das Tor für eine erste Pulserhöhung.

Zwischen der 21. und der 28. Minute kam die Borussia dem Führungstreffer gleich dreimal sehr nahe. Karim Adeyemi überlief nach grandiosem Mats-Hummels-Pass Real-Keeper Thibaut Courtois, scheiterte aber aus spitzem Winkel. Füllkrug traf (aus abseitsverdächtiger Position) den Pfosten. Und schliesslich hatte das Duo abermals gegen Courtois das Nachsehen. Selbiges galt bei Marcel Sabitzers Distanzversuch (41.).

Für den BVB geht das Warten auf den ersten CL-Titel seit 1997 weiter. Weil sich einmal mehr die Floskel «Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten» bewahrheitete. Und natürlich wegen des einzigartigen Real-Zaubers.

Kroos und das Ding mit den Ohren: Perfektes Ende der «Legende»

Während Marco Reus (in der 72. eingewechselt) nach 12 Jahren beim BVB das Happy End verwehrt blieb, schloss auf der anderen Seite «leyenda» Kroos sein Heldenepos mit einem standesgemässen letzten Kapitel ab: mit dem 6. Henkelpott (Rekord!) in seiner persönlichen Sammlung. Oder wie der deutsche Weltmeister den Pokal selbst einmal nannte: «Dieses Ding mit den zwei Ohren.»

Champions League

SRF zwei, Sportflash, 29.05.2024, 20:00 Uhr ; 

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