Wenn die Vermutungen von Manchester-City-Trainer Pep Guardiola stimmen, ist ein Weiterkommen seines Teams im Rückspiel der Champions-League-Playoffs gegen Real Madrid praktisch ausgeschlossen. «Jeder weiss, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, weiterzukommen: Wir kommen auf ein Prozent. Oder ich weiss nicht, wie hoch, aber es wird minimal sein», bezifferte der Spanier die Chancen auf ein Wunder von Madrid nach dem 4:0-Erfolg am Wochenende gegen Newcastle.
An der Pressekonferenz vor dem Kracher relativierte Guardiola die Aussage zwar noch etwas: «Wenn die Tage vergehen, kommt auch der Enthusiasmus zurück. Natürlich versuchen wir, weiterzukommen. Wir wollen ihnen zumindest einen Schrecken einjagen. Dann sehen wir, was passiert.»
Auswärtsspiele gegen die «Königlichen» gehören aber definitiv nicht zu den Stärken der Engländer. Denn im Santiago Bernabeu konnten die «Skyblues» in 6 Spielen erst einmal gewinnen. Dieser Sieg datiert vom 26. Februar 2020. Damals gewann City das CL-Achtelfinal-Hinspiel mit 2:1.
Sieg gegen Newcastle als Dosenöffner?
Das Guardiola-Team hat sich am Wochenende den Frust aus dem Hinspiel von der Seele geballert. Gegen Newcastle glänzte Neuzugang Omar Marmoush mit einem lupenreinen Hattrick. Trotzdem will Guardiola diesen Sieg nicht zu hoch hängen: «Wir haben wirklich gut gespielt, aber das wird die Realität nicht ändern. Aber natürlich ist es besser, mit diesem Ergebnis nach Madrid zu reisen.»
Marmoush hat also seine Torgefährlichkeit aus seiner Frankfurt-Zeit wiedergefunden. Vielleicht gelingt dem 26-Jährigen ausgerechnet in Madrid sein erster Champions-League-Treffer. Teamkollege Manuel Akanji wird seinen Kollegen nicht helfen können. Der Schweizer zog sich bei der 2:3-Niederlage im Hinspiel eine Abduktoren-Verletzung zu und wird bis Ende April ausfallen.
Real und das erneute Schiedsrichter-Fiasko
Die Madrilenen machten zuletzt vor allem wegen ihrer Proteste gegen die Schiedsrichterleistungen in Spanien auf sich aufmerksam. So auch nach dem Ligaspiel gegen Osasuna am vergangenen Samstag. Jude Bellingham sah wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung die direkte Rote Karte, Trainer Carlo Ancelotti machte die sprachliche Unkenntnis des Unparteiischen für die Entscheidung verantwortlich.
Die «Blancos» konnten den Schaden in Grenzen halten und sich ein 1:1 erspielen. Gegen Manchester City würde dieses Resultat zum Weiterkommen reichen. Immerhin kann Ancelotti auf seinen Siegtorschützen aus dem Hinspiel zählen. Vielleicht kann der junge Engländer dann wieder mit seinen fussballerischen Fähigkeiten brillieren.