- Manchester City gewinnt ein atemberaubendes Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid zuhause mit 4:3.
- Der englische Meister spielt die «Königlichen» über weite Strecken an die Wand, doch die Madrilenen glänzen mit unglaublicher Effizienz.
- Das Rückspiel im Bernabéu findet am nächsten Mittwoch statt.
Ein Spiel, welches das Herz eines jeden Fussball-Fans höher schlagen lässt: Was Manchester City und Real Madrid an diesem Dienstagabend produzierten, war schlicht Extraklasse – und zwar vom An- bis zum Schlusspfiff nach 94 Minuten.
Bizarr: Über das Endergebnis freuten sich nach dem Ende eines denkwürdigen Halbfinal-Hinspiels weder die Spieler der Engländer noch jene der Spanier.
ManCity legt vor, aber Real findet wieder Anschluss
Vorweg: Der Sieg von ManCity ging mehr als nur in Ordnung und hätte eigentlich höher ausfallen sollen. Allerspätestens nach Bernardo Silvas Kunstschuss zum 4:2 eine gute Viertelstunde vor Schluss schien Real Madrid am Boden, geschlagen und bereit, den Gnadenstoss zu kassieren.
Doch das würde nicht zur Geschichte der «Königlichen» in der Champions League passen. Schliesslich ist es ihr Wettbewerb. Und irgendwie fanden sie auch bei eigentlich übermächtigen «Citizens» einen Weg, um im Hinblick auf das Rückspiel am nächsten Mittwoch weiter auf den Finaleinzug hoffen zu können.
Dafür brauchte es einmal mehr auch etwas Wettkampfglück. Eine Freistoss-Flanke von Toni Kroos touchierte in der 80. Minute im Strafraum die Hand von Abwehrchef Aymeric Laporte – klare Sache, Elfmeter. Als gäbe es nichts Einfacheres auf der Welt verwandelte Karim Benzema vom Punkt à la Panenka. Kaum vorstellbar: Im letzten Liga-Spiel Reals bei Osasuna (3:1) hatte der Franzose aus 11 Metern noch zweimal verschossen.
Obschon ManCity auch nach dem erneuten Anschlusstreffer der Madrilenen noch Chancen auf weitere Treffer besass, markierte Benzemas Penalty-Kunststück den Schlusspunkt in Sachen Tore.
Wie aus einem Guss
Anlaufschwierigkeiten hatte die Partie überhaupt keine bekundet. Im Gegenteil: Gerade mal 92 Sekunden waren verstrichen, ehe Kevin De Bruyne Real-Keeper Thibaut Courtois ein erstes Mal überlisten konnte. Riyad Mahrez hatte den Belgier mustergültig bedient. Der City-Express fegte auch in der Folge wie ein Hurrikan über die sichtlich überforderte Gäste-Defensive. Gabriel Jesus schüttelte in der 11. Minute David Alaba locker ab, bevor er aus kurzer Distanz zum 2:0 einnetzte.
Es folgte eine Phase, in der die Engländer den Champions-League-Rekordsieger an die Wand spielten. Doch sowohl Mahrez als auch Phil Foden verpassten es aus bester Position, das Skore auszubauen. Besser machte es auf der anderen Seite Benzema, der eine Flanke von Ferland Mendy noch vor der Pause zum 1:2 veredelte (33.).
Auch nach dem Seitenwechsel ging es sofort zur Sache. Erneut dominierte ManCity, doch Real Madrid fand stets eine Antwort:
- 53. Minute: Real vertändelt im Spielaufbau den Ball, Fernandinho flankt von rechts, Foden köpfelt aus kürzester Distanz zum 3:1 ein.
- 55. Minute: Vinicius Junior lässt Fernandinho auf der linken Seite äusserst alt aussehen. Der brasilianische Flügelstürmer prescht entschlossen in den Sechzehner und findet auch aus spitzem Winkel einen Weg vorbei an Ederson zum 2:3.
Real lebt – erneute Magie im Bernabéu?
Zwar hat Real Madrid das Hinspiel verloren, was die Ausgangslage für das Rückspiel in Spaniens Hauptstadt erschwert. Angesichts des Spielverlaufs sowie der Kräfteverhältnisse im Etihad Stadium muss das Team von Trainer Carlo Ancelotti aber froh sein, im Rückspiel nicht auf ein Wunder hoffen zu müssen.
Stattdessen wird Real von einer magischen Nacht im Santiago Bernabéu träumen – es wäre bei weitem nicht die erste.