- Real Madrid und Manchester City bieten beste Unterhaltung im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals und spielen 3:3.
- Silva bringt die Gäste früh in Führung. Bereits nach 14 Minuten ist die Wende vollbracht: Rodrygo trifft zum 2:1.
- ManCity dreht seinerseits die Partie binnen weniger Minuten zum 3:2, ehe Valverde per Volley zum 3:3-Endstand ausgleicht.
- Im Parallelspiel trennen sich Arsenal und der FC Bayern ebenfalls unentschieden. 2:2 lautet das Schlussresultat in London.
In einem Champions-League-Hinspiel, das als vorgezogener Final angepriesen worden war, erfüllten Real Madrid und Manchester City alle Erwartungen. Die neutralen Fans kamen in den Genuss eines Fussballspiels mit höchstem Unterhaltungswert, für Anhänger der beiden Klubs war es eine Achterbahn der Gefühle.
Mit offenen Visieren
Einen Champions-League-Viertelfinal vorsichtig angehen? Eine längere Abtastphase? Keineswegs; Real Madrid und Manchester City legten los wie die Feuerwehr und dachten nur an die Offensive. 40 Sekunden waren gespielt, als Schiedsrichter François Letexier die erste Verwarnung aussprach. Aurelién Tchouaméni sah die gelbe Karte und wird das Rückspiel verpassen.
Den fälligen Freistoss aus rund 25 Metern nutzt Bernardo Silva als kollektiven Stimmungsdämmer: Andrij Lunin machte einen Schritt zur Seite und wurde prompt auf dem falschen Fuss erwischt. Real Madrid reagierte – und wie:
- 12. Minute: Camavinga kommt im rechten Halbfeld an den Ball. Er zieht nach innen und zieht aus der Distanz ab. Von Ruben Dias' Rücken fliegt der Ball ins Tor. Ortega ist bereits gehechtet und damit ohne Abwehrchance.
- 14. Minute: Vinicius schickt Rodrygo, der noch in der eigenen Hälfte startet, auf die Reise. Rodrygo macht im Strafraum einen Haken, ehe er abzieht. Via Manuel Akanjis Bein findet auch dieser Schuss den Weg an Ortega vorbei ins Tor.
Die Visiere liessen die beiden Teams offen, Real zog sich nach seiner eindrücklichen Reaktion auf den schnellen Rückstand aber zurück. ManCity hatte mit 60% zwar mehr Ballbesitz, lief aber Mal für Mal in Konter der Gastgeber hinein. Diesen gelang es aber nicht, die Konter sauber auszuspielen. Kamen sie mal zum Abschluss, waren diese zu zentral getreten.
Traumtor um Traumtor
Die «Citizens» bauten ihre Ballbesitz-Dominanz nach der Pause weiter aus und schnürten die Gastgeber um deren Strafraum ein. Real kam immer seltener zu Entlastungsangriffen. Um ihre Überlegenheit in Zählbares umzumünzen, brauchten die Gäste allerdings Geduld. Wobei sie in Person von Phil Foden (66. Minute) und nur 5 Zeigerumdrehungen später Josko Gvardiol nicht nur Zählbares, sondern Kunstwerke erschufen.
Foden schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze aus unwiderstehlich ins Lattenkreuz. Gvardiol, von Hauptberuf Innenverteidiger, traf ebenfalls per herrlichem Schlenzer. Von der linken Seite fasste er sich nach Jack Grealishs Ablage ein Herz und traf unhaltbar für Lunin ins weite Eck.
Damit erzielte Manchester City erneut 3 Tore, wie bisher in jedem einzelnen Champions-League-Spiel der Saison. Ausserdem gewann die Mannschaft von Pep Guardiola bisher jedes ihrer Champions-League-Spiele.
Valverde mit dem letzten Wort
Das Team von Carlo Ancelotti, der sein 200. Spiel in der Champions League coachte, wollte dieser beindruckenden Bilanz ManCitys ein Ende setzen. Den 3:3-Endstand besorgte Federico Valverde in der 79. Minute mit einem weiteren Zungenschnalzer.
Vinicius bewies eine überragende Übersicht, Valverde stürmte heran und knallte den Ball per Volley in die untere Ecke. Ortega war ein weiteres Mal chancenlos.
Man sieht sich immer zweimal
Das Rückspiel zwischen Manchester City und Real Madrid steigt am Mittwoch, 17. April, in Manchester.