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Matchwinner gegen Real Freistösse im Stile Beckhams: Rice lässt Arsenal träumen

Declan Rice war bis anhin nicht als Freistoss-Künstler bekannt – bis zum Duell mit Real Madrid in der Champions League am Dienstag.

Fussballspieler rutscht jubelnd auf den Knien über den Platz.
Legende: Schoss Real Madrid im Alleingang ab Arsenals Declan Rice. IMAGO / News Images

Der Matchwinner bei Arsenals 3:0-Hinspielsieg gegen Real Madrid war schnell gefunden. Declan Rice schlenzte den Ball erst aus grosser Distanz an der Mauer vorbei ins Tor (58.), nur zwölf Minuten später traf er erneut per direktem Freistoss noch sehenswerter in den Winkel.

Sonst seien viele seiner Freistösse «zu oft gegen die Mauer oder über die Latte gegangen», sagte Rice. Tatsächlich hatte der Engländer in seiner Karriere noch nie einen Freistoss direkt verwandeln können. Nun gelang ihm dieses Kunststück gleich doppelt.

In der Champions League war dies vor ihm nur vier Spielern geglückt. Hakim Ziyech, Neymar, Cristiano Ronaldo und Rivaldo verwandelten ebenfalls im selben «Königsklassen»-Spiel zwei Freistösse direkt. In der K.o.-Phase ist Rice aber ein Pionier.

Wie einst Beckham

«Ich habe die Mauer und die Position des Torwarts gesehen, also habe ich es einfach versucht. Beim zweiten Freistoss hatte ich dann einfach das nötige Selbstvertrauen», sagte der 26-Jährige. «Man kann es nicht beschreiben, es ist das beste Gefühl der Welt.»

Mit seinem Doppelschlag habe Rice den Rekordsieger «tödlich verwundet», analysierte die spanische Marca. «Wer hätte gedacht, dass Declan Rice einen Freistoss so verwandeln könnte wie Beckham?», fragte der britische Guardian.

Ernüchterung in Madrid

Trotz des Polsters bleiben die Londoner aber gewarnt. «Obwohl wir 3:0 führen, ist ihre individuelle Qualität beängstigend», sagte Rice mit Blick auf die Vielzahl an Aufholjagden der Madrilenen. «Und das Bernabeu ist eben das Bernabeu: An Champions-League-Abenden passieren dort besondere Dinge.»

In Spanien ist man zumindest im Blätterwald weniger optimistisch. «Kein Funke, keine Seele, kein Fussball. Ein tragischer Abend, eines Titelverteidigers nicht würdig. Es ist schwierig, in acht Tagen an ein Wunder zu glauben», schrieb die Marca.

Derweil sah Mundo Deportivo in Carlo Ancelotti einen Trainer, «der nach dieser schweren Niederlage angezählter denn je ist». Der Coach, der zuletzt vor allem wegen seines Steuerprozesses im Fokus stand, fand sich irgendwo zwischen Ernüchterung und Zweckoptimismus wieder. «Wir müssen an uns glauben. Denn im Fussball kann alles passieren – und im Bernabeu ist schon sehr viel passiert.»

SRF zwei, «Champions League – Highlights», 09.04.2025, 23:00 Uhr ; 

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