Ein völlig euphorisierter Hansi Flick stellte seinen feuersprühenden Zauberzirkus vom Mittwochabend gar über die Sextuple-Elf des FC Bayern von 2020: «In dieser Qualität, wie hier jeder arbeitet», sagte der Barcelona-Trainer, «habe ich das in meiner gesamten Trainerlaufbahn noch nicht gesehen.»
Die Katalanen hatten Dortmund im Viertelfinal-Hinspiel der «Königsklasse» gerade mit 4:0 abgefertigt. Aus dem dominanten Kollektiv stachen wie so häufig die Offensiven heraus:
- Robert Lewandowski wurde nach seiner Doublette zum MVP des Spiels gewählt. Der Pole steht neu bei 29 Treffern in 28 Spielen gegen seinen Ex-Klub – gegen keine Equipe hat er öfters getroffen.
- Lamine Yamal, einmal mehr irre schnell, trickreich und fast nicht aufzuhalten, krönte seinen Auftritt mit dem späten 4:0.
- Bestens aufgelegt war auch Raphinha, immer zielstrebig auf das Tor fokussiert, traumwandlerisch sicher und neben dem 1:0 auch für zwei Assists verantwortlich.
Die spanische Presse überbot sich im Nachgang gegenseitig mit Superlativen zum Auftritt Barças:
- Mundo Deportivo: «Ein blau-roter Sturm, der grosse Träume weckt! Seit Leo Messis Glanzzeit haben wir nichts Vergleichbares zum Hinspiel des Viertelfinals der Champions League erlebt.»
- Sport: «Kollektiver Orgasmus der Champions in Montjuic. Barça fegte Borussia Dortmund vom Platz. Ekstase. Euphorie. Perfektion. Glaube. Hunger. Barça hat an einem absolut epischen Abend alle Adjektive ausgeschöpft.»
- AS: «Barça war von der ersten Minute an ein Wirbelsturm, Barça macht Europa Angst.»
Dortmund muss «Brett» aufholen
Auf der Gegenseite herrschte selbstredend bittere Enttäuschung. Für Dortmund scheint nach der Klatsche auch die letzte Titelchance entschwunden zu sein.
«Gegen so eine Mannschaft vier Tore aufzuholen, ist ein Brett», brachte es der Schweizer Nati-Goalie Gregor Kobel bei DAZN auf den Punkt. «Wir müssen versuchen, das Maximum rauszuholen. Es ist eine Wahnsinnsaufgabe und vielleicht nicht sehr realistisch.»
Das Ziel sei es, im Rückspiel am nächsten Dienstag vor heimischen Fans «erhobenen Hauptes» vom Platz zu gehen.