23 Pflichtspiele haben die Young Boys in knapp 3 Monaten bestritten. Das zehrt an den Kräften und spiegelt sich nicht nur in den dürftigen Resultaten der letzten Wochen (nur 1 Sieg in 5 Partien) wider. Die Berner beklagen eine lange Verletztenliste und laufen vor dem Spiel der letzten Chance in der Champions League gegen Villarreal personell auf dem Zahnfleisch.
YB-Trainer David Wagner ist wirklich nicht zu beneiden. Vor allem in der Defensive wird das Lazarett grösser und grösser. Der langzeitverletzte Captain Fabian Lustenberger hat in dieser Saison noch keine Partie bestritten, Cédric Zesiger ist in Villarreal nicht dabei und neu fällt auch mit Mohamed Ali Camara ein Verteidiger aus, der in der kompletten Champions-League-Kampagne 776 von 810 möglichen Minuten gespielt hat.
Im Tor fällt mit David von Ballmoos eine der wichtigsten Stütze monatelang aus. Wagner muss auf den angeschlagenen und gegen St. Gallen unglücklich agierenden Guillaume Faivre oder auf einen der Jungspunde Abdullah Laidani (18 Jahre) oder Leandro Zbinden (19) setzen. Es ist davon auszugehen, dass Faivre im Tor und der 26-jährige Nicolas Bürgy in der Abwehr zu ihrem Champions-League-Debüt kommen werden.
Im Offensiv-Bereich sieht es nicht viel besser aus: Der letztjährige Torschützenkönig Jean-Pierre Nsame fällt mit einem Achillessehnenriss weiter aus, auch Wilfried Kanga musste wegen einer Verletzung auf die Reise nach Spanien verzichten. Hinzu kommt, dass Jordan Siebatcheu seiner Form hinterherrennt.
Villarreal findet den Tritt nicht
YB leidet, doch dem Gegner vom Dienstagabend geht es nicht besser. Und das könnte die grosse Chance sein. Denn Villarreal findet den Tritt in dieser Saison überhaupt nicht, liegt derzeit nur an 13. Stelle der La Liga und hat wie YB seit der Nationalmannschafts-Pause nur ein Spiel gewonnen. Diesen Sieg heimsten die Spanier aber ausgerechnet im Wankdorf ein.