Im Spiel zwischen Paris St-Germain und Basaksehir Istanbul lief erst die 14. Minute, als der 4. Offizielle mit dem «N-Wort» die Situation eskalieren liess. Pierre Webo, der Assistenztrainer der Türken, bezichtigte den rumänischen Unparteiischen des Rassismus.
Seine Mannschaftskameraden stellten sich geschlossen hinter Webo und weigerten sich, die Partie fortzuführen. Die PSG-Spieler machten es ihren Gegnern gleich. Am späten Dienstagabend teilte die Uefa mit, dass das Spiel am Mittwoch um 18:55 Uhr ab der 18. Minute fortgesetzt wird. Zudem wurde eine Untersuchung eingeleitet.
Der Vorfall im Pariser Parc des Princes löste viele Reaktionen aus. Vor allem in den sozialen Netzwerken zeigten sich Klubs, Einzelspieler und auch Regierungsvertreter solidarisch mit dem vermeintlichen Rassismus-Opfer.
Die französische Sportministerin Roxana Maracineanu schreibt auf Twitter: «Heute Abend haben Sportler, Athleten eine historische Entscheidung getroffen gegenüber einer Einstellung, die sie als inakzeptabel beurteilt haben... Ich kann die starke Symbolik ihrer Geste und ihrer Solidarität nur begrüssen.»
Das türkische Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan meldete sich ebenfalls zu Wort:
Wir sind bedingungslos gegen Rassismus und Diskriminierung im Sport und in allen Lebensbereichen.
Auch Kylian Mbappé und Neymar liessen es sich nicht nehmen, ein Statement abzugeben. Die beiden PSG-Topstars erlebten den Rassismus-Vorfall hautnah mit.
Unter dem Hashtag #NoToRacism äusserte sich am Dienstagabend auch noch die Uefa zum Eklat:
«Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form hat keinen Platz im Fussball», schrieb die europäische Fussball-Union auf Twitter.
Im Parallel-Spiel der Gruppe H gewann RB Leipzig mit 3:2 gegen Manchester United und sicherte sich so das Ticket für das Achtelfinale in der Champions League. Der Rassismus-Vorfall trübte jedoch die Freude der «Bullen» über den sportlichen Erfolg. Trainer Julian Nagelsmann verurteilte die Vorkommnisse in Paris aufs Schärfste:
Wir leben in einer bunten Gesellschaft, das ist auch gut so, so etwas sollte nicht passieren, nicht auf dem Fussballplatz und auch sonst nirgendwo.