- Real Madrid verliert ein spektakuläres Viertelfinal-Rückspiel gegen Chelsea zuhause 2:3, ist aber dank des 3:1-Erfolgs in London dennoch eine Runde weiter.
- Mit dem entscheidenden Treffer avanciert Karim Benzema, der an der Stamford Bridge 3-fach getroffen hat, abermals zum Matchwinner.
- Villarreal genügt nach dem 1:0 im Hinspiel bei Bayern München ein 1:1, um in den Halbfinal der Champions League einzuziehen.
Immer wieder Karim Benzema. Hatte der Franzose schon im Viertelfinal-Hinspiel beim 3:1 sämtliche Real-Tore erzielt, fungierte die unaufhaltbare Nummer 9 auch in der Reprise als Chelsea-Schreck. Sein Kopfball in der 6. Minute der Verlängerung bedeutete das für die Madrilenen so wichtige wie umjubelte 2:3 – und damit das Halbfinal-Ticket in der Champions League. Die Flanke von Vinicius Junior nickte er aus 10 Metern an Chelsea-Keeper Edouard Mendy vorbei.
Das Happy End für die «Königlichen», das tragische Finale für das ebenbürtige Chelsea. Denn die Gäste drückten vergeblich auf einen weiteren Treffer, um sich ins Penaltyschiessen zu retten.
Bis zur 80. Minute hiess es 0:3
20 Minuten zuvor war es noch gespenstisch still gewesen im Estadio Santiago Bernabeu. Die Hausherren von Real Madrid hatten tatsächlich das 3:1-Polster aus dem Viertelfinal-Hinspiel gegen Chelsea verspielt, lagen gar mit 0:3 im Hintertreffen. Carlo Ancelotti reagierte und brachte Rodrygo. Der 21-Jährige dankte es seinem Trainer nur 2 Minuten später: Einen herrlichen Aussenrist-Pass von Luka Modric brachte er zum 1:3 im Tor unter. Zumindest die Verlängerung hatten die «Blancos» zu diesem Zeitpunkt doch noch erreicht.
Tuchel und das «fantastische Drehbuch»
Um noch weiterzukommen, müsse die Partie schon einem «fantastischen Drehbuch» folgen, war sich Chelsea-Trainer Thomas Tuchel nach dem 1:3 im Hinspiel bewusst gewesen. Der 1. Akt verlief dann tatsächlich nach dem Gusto des Deutschen: Von Timo Werners Oberschenkel landete der Ball etwas glücklich direkt in Mason Mounts Laufweg. Dieser schlenzte die Kugel souverän zum 1:0 in die rechte Ecke (15.).
Unmittelbar nach der Pause wurde es aus Sicht der «Blues» – als Auswärtsteam ganz in gelb – noch besser: Antonio Rüdiger stieg nach einem Eckball am höchsten und köpfelte zum 2:0 ein (51.). Das Resultat, welches den Londonern die Türe in die Verlängerung öffnete. Als Werner 13 Minuten später gar auf 3:0 erhöhte, schien Tuchel dem erträumten Happy End noch ein Stück näher.
Ein Drama endet nie mit dem Höhepunkt
Doch bekanntlich kommt ein gutes Drehbuch kaum ohne Twist aus. In diesem Fall griff der VAR ein, der Ball war dem Spanier Alonso an die Hand geprallt – kein Tor! Die nächste Volte folgte sogleich: Benzema spedierte den Ball per Kopf an die Latte (66.). Die Engländer liessen sich davon nicht beirren. Werner zog nach schönem Dribbling ab. Real-Keeper Thibaut Courtois konnte den Ball nur noch abfälschen und ihm beim Überqueren der Torlinie zusehen (75.).
Aus Chelsea-Sicht war mit dem 3:0 der Höhepunkt erreicht. Doch naturgemäss endet ein klassisches Drama nie damit. Tatsächlich: Erst der Rodrygo-Dämpfer und dann der Benzema-Kopfball – der Auftritt des Helden des Stücks bedeutete zugleich die Katastrophe für den Gegner aus London.