Als erstes Schweizer Team steht Servette in dieser Saison international im Einsatz. Als Zweitplatzierte der letzten Saison steigen die Genfer in der 2. Runde der Qualifikation zur «Königsklasse» ein. Dort wartet mit dem belgischen Vizemeister KRC Genk ein schwerer Gegner auf die Schweizer. Der Marktwert der Belgier, welche in der abgelaufenen Spielzeit erst am letzten Spieltag den Meistertitel verpasst haben, ist laut transfermarkt.ch über 100 Millionen Franken höher als derjenige der Genfer.
Zudem stand Genk in der Klubgeschichte bereits dreimal in der Gruppenphase der Champions League, zuletzt in der Saison 2019/20. Servette hingegen durfte sich erst zweimal in der Quali versuchen (1994/95 und 1999/2000) schaffte es dabei aber nie, eine Partie zu gewinnen. Die Favoritenrolle scheint also klar verteilt zu sein – doch es gibt auch einige Punkte, welche für die Genfer sprechen.
Zuhause die Basis legen
Zum einen werden die «Grenat» auf starke Unterstützung von den Rängen zählen dürfen. Am Montag gab der Klub bekannt, dass für das Hinspiel im Stade de Genève bereits fast 16'000 Tickets verkauft wurden. Zum Vergleich: Der Zuschauerschnitt von Servette lag in der vergangenen Super-League-Saison bei gerade einmal 6900. Die Fussball-Euphorie scheint also gerade rechtzeitig in Genf angekommen zu sein.
Neben dem Fan-Support spricht auch der überzeugende Saisonstart für die Genfer. Während die Meisterschaft in Belgien erst am kommenden Wochenende startet, konnte Servette bereits das erste Erfolgserlebnis feiern. Gegen die Grasshoppers kam es am Samstag zu einem letztlich ungefährdeten und verdienten 3:1-Erfolg.
Im Letzigrund sammelten die Neuzugänge Keigo Tsunemoto und Jérémy Guillemenot erste Spielminuten im Servette-Dress und vermochten dabei zu überzeugen. Zudem bewies auch Stürmer Chris Bedia, dass er seine starke Form über die Sommerpause hinaus konservieren konnte. Gegen GC erzielte der 27-Jährige bereits seine Tore 13 und 14 in diesem Kalenderjahr.
Auch Genk scheint bereit
Die jüngsten Vorbereitungsspiele von Genk zeigen allerdings, dass auch die Belgier bereit sind. Gegen Sporting Lissabon spielten sie 1:1, gegen Premier-League-Aufsteiger Burnley gab's sogar einen 2:0-Sieg. Somit wird Servette über sich hinauswachsen müssen, will es nicht bereits an der erstmöglichen Hürde zur Champions League scheitern. An der Unterstützung der Fans wird es im Hinspiel zumindest nicht mangeln.