- Barcelona entscheidet das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League auswärts bei Paris St-Germain mit 3:2 für sich.
- In einer Partie mit komplett offenem Visier sorgt der eingewechselte Andreas Christensen in der 77. Minute mit seinem allerersten Ballkontakt für das Siegtor.
- Das Rückspiel in Barcelona steigt am kommenden Dienstag.
- Im anderen Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch kommt Atletico zu einem 2:1-Heimerfolg gegen Dortmund.
Wer nach den beiden atemberaubenden Viertelfinal-Hinspielen am Dienstag gedacht hatte, es würde am Mittwoch etwas gemächlicher zu- und hergehen, sah sich getäuscht. Zwar präsentierte sich die Anfangsphase im Duell zwischen PSG und Barcelona nicht ganz so turbulent wie zum Beispiel bei Real Madrid gegen Manchester City. Nach einer halben Stunde aber nahm die Partie im Parc des Princes so richtig Fahrt auf.
PSG nach der Pause wie verwandelt
Die besseren der wenigen Chancen in der ersten Halbzeit gehörten den Gästen. So überraschte es auch kaum, dass es die Spanier waren, die das Skore eröffneten. In der 37. Minute konnte der herauseilende PSG-Schlussmann Gianluigi Donnarumma eine geschickte Hereingabe von Lamine Yamal nicht entscheidend klären. Der Ball landete vor den Füssen von Raphinha, der aus 16 Metern zum 1:0 traf.
Zwar blieb die sofortige Reaktion der Pariser aus, die Pausenansprache von Coach Luis Enrique muss es jedoch in sich gehabt haben, denn das Heimteam kam wie die Feuerwehr aus der Kabine. PSG übte in den Startminuten des 2. Umgangs grossen Druck auf die Barcelona-Abwehr aus und wurde auch schnell dafür belohnt – gleich doppelt innert 134 Sekunden:
- 48. Minute: Kylian Mbappé und Ousmane Dembélé kombinieren sich in den Barça-Strafraum. Auf engstem Raum täuscht Dembélé den Abschluss mit dem rechten Fuss an und verschafft sich Platz, um den Ball dann mit links unter die Latte zu dreschen – 1:1.
- 51. Minute: PSG-Mittelfeldmann Fabian Ruiz hat an der Strafraumgrenze zu viel Platz. Der Spanier steckt durch auf Vitinha, der aus kurzer Distanz, aber nicht optimalem Winkel einen Weg an Marc-Andre ter Stegen vorbei findet – 2:1.
Xavi mit goldenem Händchen
Anstatt den Schwung vom Doppelschlag für weitere Offensiv-Aktionen zu nutzen, schaltete PSG mit der Führung im Rücken mindestens einen Gang runter. Auch Luis Enriques Wechsel nach gut einer Stunde, bei dem er den agilen Aussenläufer Kang-in Lee durch den defensiveren Mittelfeld-Akteur Warren Zaîre-Emery ersetzte, deutete eher darauf hin, dass die Pariser den Vorsprung sichern statt ausbauen wollten.
Dieses Unterfangen ging jedoch in die Hose, und zwar gründlich. Einer der Hauptverantwortlichen dafür war Luis Enriques Konterpart Xavi, der mit zwei seiner Einwechslungen ein goldenes Händchen bewies:
- Pedri: Der Spanier kommt in der 61. Minute ins Spiel und setzt mit seinem allerersten Ballkontakt mit einer Zuckerflanke erster Güte Raphinha in Szene. Der Brasilianer versenkt den Ball aus vollem Lauf volley zum 2:2 in die Maschen. Ein technisch herausragendes Tor.
- Andreas Christensen: Der dänische Abwehrspezialist wird in der 75. Minute eingewechselt. Bei einem Eckball kommt er zu seiner ersten Ballberührung – und köpfelt das Runde zum 3:2-Siegtor ins Eckige.
Wenige Sekunden vor Christensens Einschlag hatte Dembélé auf der anderen Seite nur den Pfosten getroffen. Und so entschied Barcelona eine Partie, welche auf beide Seiten hätte kippen können, für sich. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Die Entscheidung fällt im Rückspiel am kommenden Dienstag in Spanien.