Zum Inhalt springen
Video
Die Penalty-Szene, welche die Gemüter zum Erhitzen bringt
Aus Sport-Clip vom 29.11.2023.
abspielen. Laufzeit 40 Sekunden.

VAR einmal mehr im Fokus Last-Minute-Elfer gegen Newcastle sorgt für rote Köpfe

Der VAR hat es wieder getan: Mit einem strittigen Penalty-Enscheid für PSG löst er reichlich Unverständnis aus.

Der sonst so besonnene und ausgeglichene Eddie Howe musste sich nach dem Spiel auf die Zunge beissen, um seinen Emotionen vor den Medien nicht Luft zu verschaffen. Der Newcastle-Trainer hatte kurz zuvor mit ansehen müssen, wie sein Team in der Champions League bei Paris St-Germain durch einen äusserst fraglichen Elfmeter in der 98. Minute um einen extrem wichtigen Sieg gebracht wurde.

Was war passiert? Eine Hereingabe von Ousmane Dembélé in der 95. Minute klatschte an den Unterarm von Newcastle-Verteidiger Tino Livramento. Nach VAR-Studium entschied der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak auf Penalty. Kylian Mbappé versenkte diesen zum 1:1-Schlussstand.

Die Newcastle-Spieler bedrängen Schiedsrichter Szymon Marciniak.
Legende: Auf der Suche nach Erklärungen Die Newcastle-Spieler bedrängen Schiedsrichter Szymon Marciniak. IMAGO / Every Second Media

Gewichtiger (Fehl-)Entscheid?

Ally McCoist, Experte bei TNT Sports (früher BT Sport), hielt sich in der Analyse nicht zurück. «Newcastle wurde heute bestohlen», sagte der ehemalige schottische Fussballer. Auf diese Aussage angesprochen, meinte Howe: «Ich hätte es nicht besser zusammenfassen können, weil ich es nicht sagen darf.»

Was der Newcastle-Coach jedoch aussprach, war, dass er ein Gefühl der Ungerechtigkeit verspüre. «Der Ball geht zuerst an die Brust und erst dann an die Hand. Diese ist aber nicht in einer unnatürlichen Position. Es ist sehr frustrierend für uns», so Howe weiter.

Newcastle-Legende Alan Shearer liess seinem Ärger in den sozialen Medien freien Lauf. «Tut mir einen verdammten Gefallen und hört auf damit. Das ist ein Haufen Scheisse», schrieb die England-Legende auf X.

Auch Jermain Jenas, ebenfalls ein ehemaliger englischer Internationaler, brachte keinerlei Verständnis für das Penalty-Verdikt auf: «Das war eine der skandalösesten Entscheidungen seit langer Zeit», so Jenas.

Gut möglich, dass diese Szene noch länger in den Köpfen der Newcastle-Akteure herumgeistert, denn der späte Ausgleich hat zur Folge, dass Newcastle das Weiterkommen in der «Königsklasse» vor dem abschliessenden Gruppenspieltag nicht mehr in den eigenen Händen hat. Die «Magpies» brauchen einen Sieg gegen Mailand und müssen gleichzeitig hoffen, dass das bereits für die K.o.-Phase qualifizierte Dortmund gegen PSG nicht verliert.

Video
Zusammenfassung PSG – Newcastle
Aus Sport-Clip vom 28.11.2023.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 55 Sekunden.

Handspiel-Empfehlung ignoriert

Doch war der Penalty-Entscheid gemäss Regelbuch nun richtig oder falsch? Final kann man diese Frage – wie so oft bei Handselfmetern – kaum beantworten. Fakt ist aber, dass es für die Beurteilung keine Rolle spielte, dass der Ball via Brust an Livramentos Unterarm prallte.

Auf diese Präzisierung verzichtet die Uefa (noch), obschon ein Beratergremium ebendieser Uefa im vergangenen April empfahl, kein Handspiel zu ahnden, sofern der Ball von einem anderen Körperteil an die Hand prallt und der Ball nicht in Richtung Tor geht.

Die Uefa nahm zum strittigen Penalty-Entscheid in Paris keine Stellung, zumal Schiedsrichterentscheidungen generell nicht kommentiert werden. Dennoch schaltete sich der europäische Verband am Mittwoch ein. Tomasz Kwiatkowski, der VAR der Partie zwischen PSG und Newcastle, wurde von der Liste für das Spiel am Mittwoch zwischen Real Sociedad und Salzburg entfernt. Ob ein direkter Zusammenhang mit dem strittigen Elfmeter-Pfiff besteht, ist unbekannt.

SRF zwei, Champions League – HIghlights, 28.11.2023, 23:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel