Es ist kein Zufall, dass das aktuelle Arsenal so manche Parallelen mit Manchester City aufweist. Einerseits ist es nie falsch, sich an den Besten zu orientieren. Andererseits war Mikel Arteta von 2016 bis 2019 auf der City-Trainerbank sozusagen Pep Guardiolas Musterschüler.
Beide Teams verfügen über ähnliche Spielertypen in ihren Kadern, zudem ist auch die taktische Ausrichtung eine ähnliche. Und: Obschon neben Manchester City auch Arsenal zweifelsohne auf Akteure mit Weltformat zurückgreifen kann, steht der Star des Teams nicht auf, sondern neben dem Platz an der Seitenlinie. Wie bei Guardiola ist auch die Wirkung von Arteta auf seine Schützlinge enorm gross.
21:3 Tore in den letzten 5 Partien
Noch ist Arteta seit seiner Ankunft in Nordlondon bei weitem nicht so erfolgreich wie sein spanischer Landsmann – der FA-Cup-Sieg 2020 ist der bisher bedeutendste Titel –, doch Arsenal tastet sich unter dem baskischen Coach immer näher an die englische Spitze heran. Nachdem die «Gunners» bereits in der letzten Premier-League-Saison lange mit Manchester City mithalten konnten, sind sie auch in dieser Saison nach 25 Spieltagen noch voll dabei.
Dass der Rückstand auf Leader Liverpool nur 2 Punkte und jener auf die «Citizens» nur 1 Punkt beträgt, liegt an der vorzüglichen Form von Arsenal seit Mitte Januar. Aus den letzten 5 Pflichtspielen – allesamt in der Premier League – resultierte die maximale Punktzahl. Über den Spielausgang hinaus imponierte auch die Art und Weise, wie Arsenal seine Gegner teils regelrecht deklassierte.
Datum | Gegner | Resultat |
20.01. | Crystal Palace (h) | 5:0 |
30.01. | Nottingham Forest (a) | 2:1 |
04.02. | Liverpool (h) | 3:1 |
11.02. | West Ham (a) | 6:0 |
17.02. | Burnley (a) | 5:0 |
Gegen Porto in Favoritenrolle
Nun gilt es aus Sicht von Arsenal, das derzeit dominante Auftreten auf nationaler Ebene auch international unter Beweis zu stellen. Am Mittwoch gastiert die Arteta-Equipe in ihrem ersten Champions-League-Achtelfinal seit der Saison 2016/17 beim FC Porto. Der portugiesische Vize-Meister belegt in der heimischen Meisterschaft hinter Benfica und Sporting Lissabon den 3. Platz, der Rückstand auf den Leader ist mit 7 Punkten aber bereits ziemlich gross.
Obschon Porto in der jüngeren Vergangenheit deutlich mehr Erfahrungen in der «Königsklasse» sammelte als Arsenal, sind die Engländer klar zu favorisieren. Nicht zuletzt, weil Artetas wichtigste Offensiv-Akteure bestens im Schuss sind, speziell Bukayo Saka: Der 22-jährige Flügelstürmer erzielte in den letzten 5 Spielen 6 Tore. Neben dem englischen Internationalen sind besonders Gabriel Martinelli (3 Tore), Leandro Trossard (4 Tore) und Martin Ödegaard (1 Tor/3 Vorlagen) hervorzuheben.
Auf der nationalen Bühne hat sich Arsenal zurückgemeldet. Nun scheint die Zeit reif, dass die «Gunners» auch europäisch wieder etwas reissen. Kaum zu glauben: Letztmals erreichte Arsenal vor 14 (!) Jahren einen Champions-League-Viertelfinal.