Je 4 Siege und 2 Unentschieden, je 14 Punkte und das gleiche Torverhältnis von 16:7 – Benfica Lissabon und Paris Saint-Germain schlossen die Gruppenphase in der Champions League ex-aequo ab. Doch die Startruppe aus Paris muss sich überraschend mit dem 2. Rang begnügen, weil Benfica mehr Auswärtstore geschossen hat (9 gegenüber deren 6 von PSG).
Ich war über alles informiert, was in Haifa passierte. In der 90. Minute wurde mir auch mitgeteilt, dass es 5:1 stand, da waren wir immer noch Erster.
Benfica sicherte sich den Gruppensieg buchstäblich in letzter Sekunde. Bis zur 88. Minute brauchten die Portugiesen auswärts gegen Maccabi Haifa sogar noch 2 Tore, um Rang 1 zu holen. Doch dann trafen Henrique Araujo und Joao Mario in der 92. Minute zum 6:1-Endstand. PSG konnte beim 2:1-Erfolg gegen Juventus Turin nicht mehr reagieren und stösst nun als Gruppenzweiter in die Achtelfinals vor.
Hat sich PSG verzockt? Trainer Christophe Galtier verneint: «Ich war über alles informiert, was in Haifa passierte. In der 90. Minute wurde mir auch mitgeteilt, dass es 5:1 stand, da waren wir immer noch Erster. Zwei, drei Minuten vor Schluss ist es aber schwierig, alles auf den Kopf zu stellen.»
Bayern? Real? Manchester City? – Im Achtelfinal wartet ein Gruppensieger
Rang 2 könnte Paris am Ende teuer zu stehen bekommen. Wie im Vorjahr (Achtelfinal-Out gegen Real Madrid) droht ein frühes Scheitern in der Königsklasse. Denn bei der Achtelfinal-Auslosung am kommenden Montag wartet ein Gruppensieger. Chelsea, Real, Manchester City, Bayern München, Napoli, Porto oder Tottenham – ein hochkarätiger Gegner wird es auf jeden Fall sein.
Wir haben zu viele Gegentore aus Standardsituationen kassiert.
Galtier betont, dass sein Team Rang 1 nicht beim knappen 2:1-Sieg in Turin verspielt habe. «Beim 7:2 letzte Woche gegen Maccabi haben wir in der 90. Minute aufgehört zu spielen. Wir haben zu viele Gegentore aus Standardsituationen kassiert. Wenn wir ein Tor weniger gekriegt hätten, wären wir Gruppenerster geworden.»
Hätte, Wenn und Aber: Das nützt der Startruppe aus Paris jetzt nichts mehr, das weiss auch Galtier. Der 56-Jährige stützt sich darum auch auf eine immer wieder beliebte Phrase: «Wenn man in diesem Wettbewerb weit kommen will, muss man grosse Mannschaften schlagen.» Was sollte er auch sonst sagen?